Haushaltsantrag 25/26: Sportplatzanlage Teichstraße

Gemeinsamer Antrag der Stadträtinnen Sylvia Herbst-Weckel, Dr. Gesine Märtens, Katharina Subat und Thomas Kumbernuß

Beschlussvorschlag

  1. Im Doppelhaushalt 2025/2026 werden für den Komplex „Sportanlage Teichstraße“ für das Jahr 2025 50.000 € und für das Jahr 2026 450.000 € für Planungen bereitgestellt.
  2. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie vom Dezember 2021 sollen diese Planungen die Sanierung des alten Bestandsgebäudes aus dem Jahr 1907 sowie den Neubau einer Dreifeldsporthalle an der Teichstraße umfassen. Diese Planungen schließen den Erhalt und die Schaffung von Büro-, Sozial-, Umkleide- und Sanitärräumen mit ein. Dabei wird der Fortbestand des Kegelsports berücksichtigt und in geeigneter Form in den zu errichtenden Neubau integriert.
  3. Sollte der Neubau einer Dreifeldsporthalle an der Teichstraße nicht realisierbar sein, wird dort der Bau einer Einfeldsporthalle geplant und umgesetzt (inklusive der unter Beschlusspunkt 2 geschilderten Räume und Anlagen). Zusätzlich wird im Leipziger Süden, vorzugsweise in oder nahe Connewitz, eine geeignete Fläche für den Neubau einer zusätzlichen dritten Halle gesucht, deren Größe sich nach dem tatsächlich verbleibenden Bedarf richtet. Die Planungen für diese Halle sollen spätestens in 2026 beginnen und über einen Teil der für 2026 450.000 € abgesichert werden.

Begründung:

Der Mangel an Sporthallenkapazitäten sowohl im Breiten- als auch im Schulsport wird in Leipzig verwaltungsseitig anerkannt und überaus kritisch wahrgenommen. In Ergebnis des Ratsbeschlusses VI-A-07856 „Planungsmittel für die Sanierung der Turnhalle bedarfsgerecht und effektiv nutzen!“ erfolgte eine Machbarkeitsstudie (siehe Anhänge Sitzung FA Sport vom 8 Februar 2022).

Im Ergebnis dieser Machbarkeitsstudie kann geschlussfolgert werden, dass

  • die Variante A (ausschließliche Sanierung des Bestandsgebäudes) bei Weitem nicht dem erforderlichen Bedarf für den Vereins- und Schulsport Rechnung trägt,
  • die Varianten B 1 und B 2 (Sanierung des Bestandsgebäudes und zusätzlicher separater Neubau einer Dreifeldsporthalle) zu große Eingriffe in den Umweltschutz nach sich ziehen
  • die Variante C (Abriss des Bestandsgebäudes, Errichtung einer neuen Dreifeldsporthalle auf dem Gelände) aus Sicht des Denkmalschutzes undenkbar ist und
  • die Variante D (Sanierung des Bestandsgebäudes plus Anbau Dreifeldsporthalle an Bestandsgebäudes ohne Zugang) von einigen Ämtern priorisiert wird, es aber große Bedenken seitens des Denkmalschutzes und in geringerem Maße auch aus Sicht der Naturschutzbehörde gibt.

Nach Fertigstellung der Machbarkeitsstudie gab es weiterhin ämterübergreifende Gespräche (siehe auch Protokoll Sitzung FA Sport vom 8. Februar 2022), die jedoch für Außenstehende bis jetzt leider anscheinend ergebnislos verliefen. Diese Gespräche sollen neu aufgenommen und intensiviert werden mit dem Ziel, Bedenken des Denkmal- und des Naturschutzes konstruktiv auszuräumen und die Planungen in Richtung der Variante D zu forcieren.

Sollte die Umsetzung der Variante D trotz aller Bemühungen aller Beteiligten nicht möglich sein, wird eine neue Variante E angestrebt. Diese bevorzugt die Sanierung des Bestandsgebäudes (siehe auch Varianten B 1, B2 und D), plant und errichtet aber eine zweite Einfeldsporthalle auf dem Areal der Teichstraße. (Es ist davon auszugehen, dass eine Zweifeldsporthalle nur unwesentlich geringere Ausmaße als eine Dreifeldsporthalle hätte.)

In dieser neuen Turnhalle soll neben Schul- und Vereinssport auch unterklassiger Spielbetrieb für verschiedene Sportarten (Volleyball, Handball, Rollerderby…) möglich sein. Zudem werden in dieser Halle neben einer Kegelsportanlage auch die für den Betrieb erforderlichen Räumlichkeiten (Büro-, Sozial-, Umkleide- und Sanitärräume…) integriert. Die jetzige, eigentlich unwürdige, Nutzung der in die Jahre gekommenen Container kann so beendet und ein Rückbau dieser erfolgen. Zudem ist abzustimmen, ob die stark sanierungsbedürftigen Baracken weiterhin genutzt oder rückgebaut werden können.

Sollte Variante E Zustimmung erfahren, ist davon auszugehen, dass die so vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichen, den räumlichen Anforderungen des Schul- und Vereinssportes Rechnung zu tragen. Dafür wird, wie in Beschlusspunkt 3 gefordert eine Fläche für eine weitere Halle gesucht. Ausschlaggebend für den Ort dieses Neubaus sollten die Lage (Connewitz oder zumindest im Süden), gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, Nähe zu noch nicht oder unzureichend mit Turnhallen ausgestatteter Schulen sowie eine bereits versiegelte Fläche, bestenfalls mit einem schon für andere Zwecke errichteten Gebäude sein, um sowohl Flächenneuversiegelung zu verhindern als auch graue Energie zu binden.

Beschluss der Ratsversammlung am 12. März 2025

Der Antrag wurde vom Stadtrat in das reguläre Antragsverfahren verwiesen und im IV. Quartal 2025 erneut aufgerufen.

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