Haushaltsantrag: Einstieg in die Wohngrundsicherung

Antrag:
Die Stadt Leipzig richtet 5 „Housing First“-Wohnungen, im Stadtgebiet verteilt, ein.
Zur Betreuung wird 1 VzÄ Sozialarbeit eingerichtet.

Sachverhalt:
In Leipzig beobachten wir seit 2014 eine sich verschärfende Situation auf dem Wohnungsmarkt und zunehmend sichtbare Wohnungslosigkeit. Ein Dach über dem Kopf ist Menschenrecht, leider kein grundgesetzlicher Anspruch. In Amsterdam, Lissabon und Kopenhagen wird ein Konzept erfolgreich erprobt, Menschen wieder in Wohnraum zu bekommen: „Housing First“ bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Wohnungslosenpolitik und meint, dass Menschen ohne Vorbedingung eine eigene Wohnung vermittelt bekommen. Damit würde auch in Leipzig der Wechsel von einer ortszentrierten zu einer personenzentrierten Hilfe, also vom Übernachtungshaus hin zu persönlichen Hilfen in Wohnungen eingeleitet. Berlin hat als erste deutsche Stadt die Initiative aufgenommen und will in den nächsten drei Jahren 70-80 wohnungslose Menschen mit eigener Wohnung versorgen. Perspektivisch soll das Individualwohnen aus Sicht von Bündnis 90/Die Grünen das bisherige Hilfesystem aus zentralen Übernachtungswohnheimen ablösen.

Bündnis 90/Die Grünen in Leipzig will dieses Modell auch in Leipzig etablieren. Wir schlagen fünf Wohnungen vor im Sinne von Gewährleistungswohnungen, die übergangsweise den Weg aus der Obdachlosigkeit bahnen sollen, unterstützt durch Sozialarbeit. Diese Wohnungen sollen zuvörderst den Menschen vermittelt werden, die mit der herkömmlichen Wohnungslosenhilfe (Übernachtungshaus) nicht erreicht werden (Paare, Menschen mit Tieren, junge Menschen).
 
Zur Finanzierung der Mieten soll eine Kooperation mit dem Jobcenter angestrebt werden.

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