Kein Maßnahmenplan trotz drittem Hitzesommer: Stadtverwaltung springt bei Maßnahmen für Hitzesommer zu kurz
Pressemitteilung vom 22. Oktober 2020
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat zeigt sich enttäuscht über die mangelnden Aktivitäten der Stadtverwaltung gegen Hitzesommer in der Stadt. Die Fraktion hatte eine Anfrage zum Maßnahmenplan gestellt, den der Stadtrat im vergange-nen Jahr beauftragt hatte.
„Die Stadtverwaltung springt bei den Maßnahmen zum Hitzesommer zu kurz. Dass nach dem dritten Hitzesommer infolge keine Maßnahmenvorplanung vorliegt, wird den Her-ausforderungen des Klimawandels nicht gerecht“ so Dr. Tobias Peter, Fraktionsvorsit-zender. „Trotz einzelner Ansätze, die in die richtige Richtung gehen, ist ein Gesamtkon-zept zum Umgang mit zunehmenden Hitzetagen und Tropennächten nicht erkennbar. Dieses ambitionslose Agieren schadet der Umwelt und den Menschen in Leipzig.
Die laufenden Prozesse zu Stadtklimaanalyse und Masterplan Grün sind wichtig und richtig, weil sie die Voraussetzung für Planungen im Detail bilden. Sie können jedoch konkrete kurzfristig umsetzbare Sofortmaßnahmen nicht ersetzen. Zur Umsetzung von thematisch relevanten Stadtratsbeschlüssen wie der Fassadenbegrünung von kommu-nalen Liegenschaften fehlt jede Aussage"
Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion ergänzt:
„Das zentrale Themen der Klimawandelanpassung wie öffentliche Trinkbrunnen, Ge-sundheitsprävention oder eine konsequente Entsiegelungsstrategie fehlen, zeigt, dass die Stadtverwaltung die Dimension der Herausforderung leider noch nicht verstanden hat. Die allgemeinen Aussagen zum ämterübergreifenden Auftrag bilden lediglich selbstverständliches Verwaltungshandeln ab. Gefragt ist jedoch ein konzertiertes und strukturiertes Agieren, wie wir es von Wirtschaftsansiedlungen oder dem Schulhausbau her kennen. Das neue Klimareferat braucht hier umfassende Kompetenzen für eine ziel-gerichtete Koordinierung der Ämter.“