Kein weiterer Ausbau der Brückenstraße/S46!

Pressemitteilung vom 20. Januar 2014

Der von Teilen des Stadtrates befürwortete und gegen die Argumentation der Verwaltung gerichtete Ausbau der Brückenstraße ist entschieden abzulehnen. Die geplante und im Flächennutzungsplan perspektivisch freigehaltene Trasse zwischen Gerhard-Ellrodt-Straße (S46) und Brückenstraße entlang des Mühlparkweges soll nach ihrem Willen ausgebaut werden, angeblich um die alte Ortslage Großzschochers verkehrlich zu beruhigen.

Michael Schmidt, Stadtrat Bündnis 90/Die Grünen dazu:
"Natürlich wäre eine Beruhigung der alten Ortslage, gerade vor der 56. Oberschule wünschenswert. Dies erreicht man aber nicht durch einen Ausbau des Mühlparkweges zur neuen Brückenstraße. Während man einige Häuser vom Verkehr entlastet, werden andere Bereiche umso stärker belastet. Gerade auch die soeben neu entstehenden Wohnungen in der alten Mühle, einem alten Architekturdenkmal, welches weit über 20 Jahre leer stand und nun aufwendig saniert wird, soll nach den plötzlich aufkommenden Plänen einer großen Belastung ausgesetzt werden. Zudem verläuft die geplante Trasse quer über den Eltermühlgraben und nahe der Elster und damit direkt am FFH-Gebiet entlang und wird daher kaum einer Umweltverträglichkeitsprüfung standhalten. Auch ist dann das kleine Wäldchen am potentiellen Knotenpunkt Ellrodt-/Dieskau-/Brückenstraße, wo nach Vorstellung der Verwaltung perspektivisch ein naturnaher Waldspielplatz entstehen könnte, bei Umsetzung dieser verantwortungslosen Idee einer extremen Belastung von allen Seiten ausgesetzt.

Das Verkehrsaufkommen auf der S46 rechtfertigt nicht den Ausbau der neuen Brückenstraße, er ist eher auf einem normalen Niveau. Selbst in Zeiten des Berufsverkehrs kommt es zu eher verkehrstypischen Wartezeiten, während an anderen Stellen Leipzigs die Situation deutlich verschärfter ist. Nicht ohne Grund wurde dem Ausbau der neuen Brückenstraße im Flächennutzungsplan bislang kaum Priorität eingeräumt.

Die erwartbaren finanziellen Mittel für einen Ausbau i.H.v. schätzungsweise 2 Mio. Euro sollten vielmehr in andere Verkehrsprojekte bzw. die Straßenunterhaltung fließen. An vielen Stellen Leipzigs bestimmen marode Straßen das Bild. Ein prominentes Beispiel nahe der Brückenstraße bildet die Dieskaustraße, welche an vielen Stellen in solch bedauernswertem Zustand ist, dass sogar die Nutzung durch Fahrradfahrer faktisch verhindert wird. Ebenso wurde die Sanierung der Könneritzstraße durch die Verwaltung aufgrund mangelnder finanzieller Spielräume immer wieder verschoben, obwohl gerade dort auch durch das an den meisten Abschnitten vorkommende Kopfsteinpflaster die Lärmbelastung dringend reduziert werden muss und sich die Situation für Radfahrer wie eben auch in weiten Teilen der Dieskaustraße absolut verbesserungswürdig ist."

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