Klare Ansage: Schluss mit der Braunkohle! Kein neuer Liefervertrag mit dem Kohlekraftwerk Lippendorf nach 2023

Zum Pressegespräch des LVV-Aufsichtsratsvorsitzenden Oberbürgermeister Jung heute erklären die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Krefft, und Stadträtin Dr. Gesine Märtens:
 
„Der Ausstieg ist möglich, die Stadtwerke bereiten sich intensiv darauf vor und können rechtzeitig vor der Heizperiode 2022/23 aus eigener Erzeugungskraft für Wärme in der Stadt Leipzig sorgen. Aktuell werden bereites neue Blockheizkraftwerke mit 26 MW dezentral im Stadtgebiet errichtet, kurzfristig können mit dem Zubau von 150 MW gasbasierter KWK-Erzeugung, 100 MW Wärmespeicherung und 25 MW Biomasse ausreichende Kapazitäten zu den bestehenden 520 MW aufgebaut werden. Mit einem neuen Gaskraftwerk im Süden der Stadt wird der Puffer für die Versorgungssicherheit geschaffen, er wird darüber hinaus im Black-Out Fall energetische Reserven bieten, um Leipzig wieder „hochzufahren“, sprich die Versorgungssicherheit auch bei der Stromversorgung sichern.“

Foto: Martin Jehnichen

Katharina Krefft mahnt „Und es ist klimapolitisch geboten, die CO²- und Quecksilberschleuder Lippendorf abzuschalten. Jede Kommune, die dabei hilft und eigene klimaschonende Kapazitäten aufbaut, muss nach Kräften unterstützt werden und das auch ganz klar einfordern. Statt eine klare Ansage zu machen duckt sich Oberbürgermeister Jung weg und signalisiert dem Land: Ihr könnt Euch Zeit lassen mit der Genehmigung des Kraftwerkes. Wenn Jung sagt ‚Leipzig geht raus aus der Kohle‘ meint er 2030 - und das ist zu spät!“

Fotos: Martin Jehnichen
Foto: Martin Jehnichen

Dr. Gesine Märtens: „Die angekündigte Kündigung des Liefervertrages bis 2023 ist ein wichtiger Schritt. Die Tür ist offen für einen schnellen Kohleausstieg, für die Rettung von Pödelwitz und für eine klimabewusste Wärmeversorgung der Stadt. Je schneller Leipzig von Fernwärme aus Lippendorf abkoppelt, desto schneller wird der Kohleabbau im Südraum gestoppt. Leipzig kann die erste Großstadt in einem Braunkohlerevier sein, die den Umstieg schafft. Deshalb fordern wir ein Verhandlungsmoratorium bis 2022. Wir dürfen keine neuen Abhängigkeiten von der sterbenden Braunkohle zulassen. Die Kohle bietet keine Sicherheit mehr. Ein Lippendorfer Block ist schon aus wirtschaftlichen Gründen abgeschaltet. Wie lange der zweite läuft, ist völlig ungewiss. Der konsequente Umstieg gefährdet die Wärmeversorgung Leipzigs nicht, sondert er sichert sie."

„Die Braunkohle zerstört Heimat im Südraum und nimmt uns in der Stadt die Luft zum Atmen. Sie abzubauen und zu verbrennen ist ein klimapolitischer Irrweg. Die Lokale Klimawirkung würde ein Drittel weniger Stickoxide, 80% weniger Schwefeloxide, 100% weniger Quecksilber und die Hälfte weniger CO² ausmachen, wenn wir es schaffen 2023 auszusteigen!“ weist Katharina Krefft das Ziel.

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