Kohleausstieg 2023 umsetzen!
In Europa scheiterte kürzlich die Einigung auf konkrete Schritte zur Erreichung des Klimazieles bis 2050. Im Großen wird es demnach nicht gelingen, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen – darum müssen wir vor Ort handeln. Nachdem der OBM noch im Dezember erklärte, dass es technisch möglich und wirtschaftlich geboten sei, Leipzig ohne Braunkohle zu versorgen und auf den Übergangsenergieträger Gas umzusteigen, scheint es nun zu einem Wetterwechsel am Klimahimmel gekommen zu sein. So zumindest muss man die aktuelle Medienberichterstattung deuten.
Hierzu Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende:
„Was läuft da eigentlich im Hintergrund? Nimmt die Landesregierung – wie übrigens auch schon bei der Verwendung der Kohlestrukturmittel - unlauter Einfluss auf die Stadt, wenn es um das Thema Ausstieg aus der Fernwärmeversorgung durch Lippendorf geht?
Augenscheinlich haben sich die Stadtwerke auf den richtigen Weg, sie bauen bereits dezentrale Blockheizkraftwerke und planen auch das notwendige Gaskraftwerk im Süden Leipzigs. Die aktuelle Medienberichterstattung allerdings deutet ein Umschwenken ohne Stadtratsbeteiligung an, die nichts Gutes erahnen lässt. Wir Grünen gehen dem auf den Grund und fordern mit einer dringlichen Anfrage für die Stadtratssitzung am 26. Juni volle Transparenz ein! Herr Jung, bekennen Sie Farbe und halten Sie ihr Wort!“
Die Wärmeversorgung Lippendorf wird teurer werden, soviel steht fest. Und klar ist auch, dass es sich beim Braunkohlekraftwerk Lippendorf um eine CO²- und Quecksilber-Schleuder kritischen Ausmaßes handelt, die zu den dreckigsten Kraftwerken Europas zählt. Dies darf keine Zukunft haben! Wir Grüne sind gegen die Kohle, denn sie zerstört Heimat im Südraum und nimmt uns in der Stadt die Luft zum Atmen. Sie abzubauen und zu verbrennen ist ein klimapolitischer Irrweg, der unsere Zukunft und die unserer Kinder und der nachfolgenden Generationen bedroht. Unsere Fraktion hat deshalb einen Antrag eingereicht und fordert alle technischen Voraussetzungen für die Wärmeselbstversorgung und damit ein Ende aller Verträge mit Lippendorf bis 2023 zu realisieren!“