Kulturbetriebe finanzieren sich nicht von allein

Amtsblatt vom 18. April 2015

Annette Körner

Die Wirtschaftspläne der kommunalen Häuser weisen auf erhöhte Zuschussbedarfe in Millionenhöhe für die kommenden Jahre. Diese kommen noch zu den notwendigen Investitionen und Bauvorhaben wie dem Naturkundemuseum hinzu. Die kulturpolitische Bedeutung unserer Einrichtungen ist allseits anerkannt, ebenso wie die Personalkostenentwicklung im öffentlichen Dienst. Sorgen bereiten vielmehr das Fehlen von realisierbaren Umsetzungsvorschlägen aus bis-herigen Gutachten und zur jährlichen Kostensteigerung, die steigende Sozialaufgaben und Investitionsziele in unserer wachsenden Stadt. Dank gestiegener Steuereinnahmen konnte man sich zum vorliegenden ersten Doppelhaushalt fraktionsübergreifend noch verständigen. Aber wie sind die kommenden Jahre zu finanzieren? Leipzig ist in seiner Entwicklung zukünftig undenkbar ohne das bisherige Renommee seiner kulturellen Angebote. Dazu gehören Spitzenqualität, aber auch vielfältige Kreativität, dazu gehören die Eigenbetriebe aber auch die Freie Szene, die einen Förderanteil von weniger als 5 % des Kulturhaushalts erhält (trotz Beschluss zur Erhöhung). Kulturangebote in Leipzig sind ein Standortfaktor. Es bedarf einer ernsthaften Diskussion, wie wir sie zukünftig finanzieren und Raum für ihre Entwicklung geben können.

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