Längst Überfällige Erkenntnis – Grüne fordern eigene Entwicklung des historischen Stadtbades

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 14. Mai 2021

Die Stadtverwaltung hat nunmehr verkündet, von einer Verkaufsabsicht und einer weiteren Ausschreibung eines Erbbaurechts für das historische Stadtbad abzusehen und eine eigene Sanierung und Entwicklung vorantreiben zu wollen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nimmt dies als späte Bestätigung ihres bereits 2018 eingereichten Stadtratsantrages auf und fordert eine engagierte Umsetzung der nun anstehenden Aufgaben.

Hierzu Tim Elschner, Stadtrat und stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion:

„Die Erkenntnis der Verwaltung, dass der Verkauf dieser von den Leipzigerinnen und Leipzigern geliebten historischen Immobilie ein Irrweg war, war lange überfällig. Dennoch begrüßen wir, dass sich diese Position nunmehr durchgesetzt zu haben scheint und nun ernsthaft und zielgerichtet an den mit dem städtischen Eigentum einhergehenden Aufgaben u.a. gemeinsam mit dem Förderverein gearbeitet werden kann. Unsere 2018 erhobenen Forderungen halten wir nach wie vor für den richtigen Weg und werden diese deswegen im Juni im Stadtrat zur Abstimmung stellen. Ziel muss es sein, trotz des Wissens um die Verschuldungssituation und die parallel anstehenden investiven Herausforderungen, dem ‚Leipziger Stadtbad für alle‘ eine absehbare Zukunft zu geben. Hierzu braucht es ein Konzept, welches sich durch eine Kombination unterschiedlicher Nutzungen einerseits auszeichnet und andererseits durch einen eventuellen Ergänzungsbau wirtschaftlich darstellbar und praktikabel betreiben lässt.“

Foto: Martin Jehnichen

Michael Schmidt, Stadtrat und Aufsichtsrat bei den Leipziger Sportbädern, ergänzt:

„Gerade hinsichtlich eines Schul- und/oder Sportbadbetriebes lässt sich das historische Stadtbad nur dann sinnvoll betreiben, wenn es gelingt, mit dem Freistaat über die Übertragung der benachbarten Fläche zu verhandeln, um dort dann einen Sportbad-Anbau zu realisieren. Diese Schwimmhalle zu kombinieren mit Wellness- und Spaßbadangeboten im historischen Stadtbad ist in jedem Fall die einzig darstellbare Variante, um mit der kommunalen Sportbäder Leipzig GmbH ein kooperatives Nutzungs- und Betreibermodell zu finden. Andererseits - und dieser Punkt ist von grundlegender Bedeutung - muss der Freistaat endlich bereit sein, die Förderrichtlinien des Landes u.a. in diesem Sinne zu überarbeiten. Die Diskussionen, die uns bereits seit Anbeginn der Planungen für die nach wie vor nicht geförderte Schwimmhalle am Otto-Runki-Platz begleitet haben, sind noch immer ungelöst. Demnach ermöglichen es die Landesförderprogramme nicht, kombinierte Bauvorhaben der Kommunen in die Landesförderung zu übersetzen, um diese modular gefördert realisieren zu können. Ohne einen solchen Innovationsschub wird es auch beim Stadtbad absehbar nicht möglich erscheinen, eine nutzungsgemischte Sanierung und Betreibung, die Investitionsmittel jenseits der 40 Mio. € erfordert, stemmen zu können.

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