Leipzig braucht bezahlbare Räume für kreative Projekte

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 28. April 2023

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat betrachtet die Verdrängung kreativer Projekte mit Sorge und hat deshalb die Einrichtung eines Freiraumbüros beantragt. In der Ratsversammlung am 19. April wurde daraufhin der Oberbürgermeister beauftragt, bis zum 4. Quartal 2023 ein Konzept für ein ‚Kompetenzzentrum Freie Szene‘ zu erarbeiten, das die Prüfung eines Freiraummanagements zur Unterstützung von künstlerischen und gemeinwohlorientierten kreativen Projekten einschließt.

Hierzu Stadträtin Anna Kaleri, Mitglied des Kulturausschusses:

„Wir freuen uns über diesen Beschluss, denn Leipzigs kulturelle Vielfalt macht einen Großteil der Anziehungskraft unserer Stadt aus. Diese Vielfalt ist schützenswert und braucht Raum, insbesondere bezahlbare Räume zum Beispiel für Ateliers, Proben, Projekte.“

 

Foto: Martin Jehnichen

Dr. Tobias Peter, Fraktionsvorsitzender und stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion, ergänzt:

„Mit dem von uns initiierten Ratsbeschluss bekommen kreative Initiativen und Projekte künftig gezielte Unterstützung beim Erhalt und der Suche nach Räumlichkeiten. Das Freiraummanagement im geplanten ‚Kompetenzzentrum Freie Szene‘ ist dafür ein wichtiger Schritt für lebendige Stadtteile.“

Dr. Tobias Peter nahm in seiner Rede einerseits Bezug auf die seit den 1980er Jahren entstandenen kreativen Räume, die vor allem mit dem Bevölkerungsrückgang der 90er dazu beitrugen, entstehende Leerstände als Chance zu begreifen und in der Folge nicht nur die Stadtteile, sondern die ganze Stadt zu neuer Blüte zu führen. Andererseits führt aber der seit Jahren immer knapper und teurer werdende Wohn- und Gewerberaum zu massiven Verdrängungseffekten, die nicht nur ein Problem für die Kultur, sondern für unsere Stadtentwicklung insgesamt darstellen. Unsere Stadtgesellschaft droht ohne diese Freiräume ärmer zu werden.

„Wir verstehen den nunmehr erreichten Beschluss, der auf dem Alternativvorschlag der Verwaltung beruht, im Zusammenhang mit seiner Begründung so, dass es in den nächsten Schritten darum geht, nicht das ‚Ob‘, sondern das konkrete ‚Wie‘ eines Freiraummanagements zu prüfen. Wichtig ist uns dabei, dass die von uns genannten begleitenden Maßnahmen einer Inwertsetzung von Leerständen, die Bereitstellung kommunaler Liegenschaften und mögliche finanzielle Förderungen für Raumnutzung in der weiteren Konzeptionsentwicklung mit betrachtet werden“, so Dr. Tobias Peter abschließend.

 

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