Leipzig Vielfalt statt Einfalt!

Amtsblattbeitrag vom 21. Mai 2016

von Dr. Gesine Märtens

Weihnachten war gerade vorbei, da schenkte uns die neuen Leipziger Gruppe ein sonniges „L“. Ein bisschen schlicht schien es, einfältig, zum Schmunzeln, wie es sich so reckte. Stolz verkündete es seine frohe Botschaft: „Wir sind Leipziger“. So einfältig war es also. Es hatte die Leipzigerinnen vergessen. Das liegt, dachten wir, vielleicht daran, dass es nur liebende Väter hat, und keine Mütter. Zu Ostern brachte das „L“ dann sein Heftchen „Mut und Übermut“ ins Leipziger Leben. Heilige Einfalt! schäumten wir da voller Unmut: die Welt des „L“ besteht vor allem aus weißen etablierten Männern. Die Väter des „L“ hatten nichts von unserer realen Vielfalt gelehrt. Da hatte die Stadt doch schon vor Jahren für Alle Bedienungsanleitungen für die Vielfalt angeschafft: eine Charta der Vielfalt und eine Charta zur Gleichstellung von Frau und Mann. Da steht ganz genau drin, wie das geht mit der Vielfalt als Grundprinzip des guten Zusammenlebens in einer modernen Welt. Doch mit Bedienungsanleitungen ist es stets dasselbe. Es gibt sie immer gratis, aber gelesen werden sie erst, wenn die falschen Knöpfe gedrückt sind. In Leipzig, gibt es gerade einige, die den Vielfaltsknopf nicht finden. Sie sollten die Bedienungsanleitungen nochmal lesen!

Zurück