Leipziger Stadtbad soll im Eigentum der Stadt verbleiben: Grüne sprechen sich für sofortigen Verkaufsstopp aus!

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 4. Juni 2018

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat ihren Antrag „Verkauf des Leipziger Stadtbades stoppen!“ heute eingereicht, mit dem Ziel, dass das Ausschreibungsverfahren zum Stadtbad in der Eutritzscher Straße 21 aufgehoben und ohne vorherige Zuschlagserteilung beendet wird. Das Leipziger Stadtbad soll dauerhaft im Eigentum der Stadt verbleiben.

Wir sind zu der Auffassung gelangt, dass die Stadtverwaltung unter Einbeziehung insbesondere der Sportbäder GmbH und anderer kommunaler Unternehmen sowie in Abstimmung mit möglichen Fördermittelgebern zu nachfolgenden Aufgaben beauftragt werden soll:
 

  • die Wiederherstellung des öffentlichen Badbetriebes sowie Berücksichtigung von weiteren insbesondere sportlichen und (sozio-)kulturellen Zwecken, Wellness und Wohnen;
  • die mittelfristige Sanierung des Stadtbades unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes
  • Gewährleistung einer weitgehenden öffentlichen Zugänglichkeit des Stadtbades.


Tim Elschner, Stadtrat und stadtentwicklungspolitischer Sprecher unserer Fraktion erläutert unseren Sinneswandel:
„Nicht nur in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtbad entsteht auf dem Areal des ehemaligen Freiladebahnhofs in den nächsten Jahren ein neuer Stadtteil, sondern auch an der Westseite des Hauptbahnhofes wird ein neues Stadtquartier entstehen. In den ca. 2.500 neuen Wohnungen werden schätzungsweise 4.000 Bewohner*innen neu innenstadtnah wohnen.
Wir stellen fest, dass sowohl für die beiden neuen Stadtquartiere als auch die angrenzenden Quartiere keine ausreichenden öffentlichen Schwimmmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden. Und diese müssen unseres Erachtens unbedingt vorgehalten werden. Das heißt: wir sprechen uns aufgrund dieser Notwendigkeit für den Erhalt und eine Nutzung sowohl der großen wie auch der kleinen Schwimmhalle aus. Neben dem Freizeitschwimmen wollen wir außerdem überprüfen lassen, inwieweit auch Sport- und Schulschwimmen insbesondere durch einen Erweiterungsbau vorgehalten werden können.“

Denn der neue Stadtteil auf dem ehemaligen Freiladebahnhof bekommt zwar eine Grundschule, eine Oberschule und Sporthallen. 330 Plätze in Kindertagesstätten sind des Weiteren in Planung. Ein Schwimmhallenneubau wird dagegen nicht geplant.

Stadtrat Elschner weiter:
„Aufgrund dieser Entwicklungen ist ein Verkauf des Leipziger Stadtbades zur gewerblichen Nutzung nicht mehr zu rechtfertigen. Wir sprechen uns deshalb fortan wieder für eine öffentliche Badnutzung aus!  Auch ist es dem Liegenschaftsamt bis heute nicht gelungen ist, dem Stadtrat und der Öffentlichkeit einen Kaufinteressenten zu präsentieren.“

Da das Dach zwischen 2010 und 2012 für einen Millionenbetrag saniert wurde und die Stiftung Leipziger Stadtbad Teile des Bades für kulturelle Veranstaltungen nutzt, kann die Sanierung unseres Erachtens auch mittelfristig erfolgen.

Elschner dazu abschließend:
„Die Förderstiftung Leipziger Stadtbad ist selbstverständlich in die Planungen weiter miteinzubeziehen. Im Sinne einer gemeinwohlorientierten Nutzungsmischung sind außerdem vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt weitere sportliche und (sozio-)kulturelle Zwecke, Wellness, aber auch Wohnen mitzuberücksichtigen.“

Zurück