Mit uns kein Kahlschlag in der Jugendhilfe und Jugendberatung!

Pressemitteilung vom 5. Februar 2014

Nachdem die Stadtverwaltung eine Million im Fördertopf für Freie Träger der Jugendhilfe kürzen wollte, hatte sie dies nach breitem Protest von uns Stadträten und den Trägern im Dezember wieder zurückgenommen. Als zweiten Schritt haben wir in der Haushaltsdebatte für 2014 fraktionsübergreifend bereits im Unterausschuss Schließungen von medienpädagogischen Angeboten und 5 Freien Treffs verhindern können, da wir dies gemeinsam mit den Trägern fachlich nicht verantwortet konnten und wollten.

Annette Körner, jugendpolitische Sprecherin der Fraktion dazu:

"Es war richtig, die Verwaltung wiederholt in der angespannten Haushaltsberatung an ihren Fachplan zu erinnern, fachliche Standards in der Jugendhilfe einzufordern und sich jedem eingereichten Antrag der Freien Träger dahingehend zu widmen. So haben wir ungerechtfertigte Schließungen verhindert und konnten die Zuschüsse für die Betreibung einer Vielzahl anerkannter Einrichtungen und Projekte in 2014 aufgrund des angezeigten Bedarfs sogar in gewissem Maße erhöhen können. Das Vorhaben der Verwaltung zur Zentralisierung der Jugendberatung betrachten wir allerdings bis heute kritisch, da dies in keinem Gremium bisher konzeptionell beraten wurde. Entgegen dem Verwaltungswunsch konnten wir die Mittel für die heutigen Jugendberatungsstellen vorerst für ein halbes Jahr statt nur drei Monaten sichern. Dazu haben wir die Verwaltung aufgefordert, dass zum Thema noch mit Ausschuss und Freien Trägern fachlich beraten wird. Ich sehe kritisch, dass für die zweite Jahreshälfte nicht mehr ausreichend Mittel zur Fortführung der Jugendberatung wie bisher eingeplant sind und die Verwaltung Kosteneinsparungen zuvorderst zum Ziel hat. Wir werden dies gemeinsam mit den freien Trägern kritisch begleiten und einer ungerechtfertigten Angebotsreduzierung nicht zustimmen."

Als Fraktion haben wir uns im Jugendhilfeausschuss bereits auch zur neu geplanten Örtlichkeit und dem bisher fehlenden Konzept geäußert. Eine alleinige zentrale Jugendberatung in direkter Nähe zum Jobcenter kann zur Folge haben, dass sowohl die trägerspezifisch unterschiedliche Ansprache für unterschiedliche Jugendliche und ihre Problemfälle wegfällt als auch Auflagen des Jobcenters an den Jugendlichen eine dominierende Wirkung erhalten.
Annette Körner dazu: "Wichtig ist, keine neuen Hemmschwellen für Jugendliche aufzubauen, wenn sie professionelle Beratung benötigen. Gute Erreichbarkeit, das Eingehen auf verschiedenste individuelle Problemlagen und die Möglichkeit, Vertrauen aufbauen zu können, sind Grundvoraussetzungen für eine helfende Beratung. Daran werden wir die Verwaltungspläne messen und in diesem Sinne die Freien Träger als bisher äußerst kompetente Anbieter weiter unterstützen."

Aktuell hat die Verwaltung einen Entwurf zur Ausschreibung für die angedachte zentrale Jugendberatung vorgelegt. Sie hält weiterhin an der Terminkette fest und möchte im März ausschreiben, damit umgehend Konzepte zur Betreibung der Jugendberatung eingereicht werden können.

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