Modal Split dient auch der Wirtschaft

Von Daniel von der Heide

Der Stadtratsbeschluss zum STEP Verkehr und öffentlicher Raum wurde im Dezember 2014 trotz vorherigem umfassenden Beteiligungsprozess vertagt, weil die Zielvorgaben darin angeblich «wirtschaftsfeindlich» seien. Dabei erscheint mir leicht begreiflich, dass der Wirtschaftsverkehr insbesondere dann «freie Fahrt» hätte, wenn es wie vorgesehen gelingt, dass mehr Wege in Leipzig mit dem Umweltverbund aus Bus, Bahn, Fahrrad oder zu Fuß erledigt werden. Folglich wären weniger Autofahrer auf den Straßen unterwegs. Die Handwerker und Lieferfahrzeuge müssten sich den Straßenraum dann mit weniger anderen Autos teilen. Nicht nur der Straßenraum, sondern der öffentliche Raum insgesamt, der übrigens bereits heute in sehr hohem Maße für abgestellte Autos verwendet wird, ist begrenzt und wird in einer wachsenden Stadt zunehmend zur knappen Ressource. Dem muss ein Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum Rechnung tragen: Durch die Steigerung der Attraktivität und Sicherheit von Fuß- und Radverkehr und von Bussen und Bahnen. Den positiven Nutzen davon haben am Ende alle: Sogar die Autofahrer, die, aus welchen Gründen auch immer, ob Berufs-, Lieferverkehr oder Verwandtenbesuch, auf ihre Fahrt mit dem Auto nicht verzichten können.

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