Neufassung des Antrages "Virtuelles Angebot zur Suchtprävention aufbauen (A 0088/ 19/20)"

Neufassung des Antrages zur Beschlussfassung in der Ratsversammlung am 7. November 2019

Beschlussvorschlag:


Der Antrag wird auf Grundlage des Alternativvorschlages der Verwaltung mit folgender Ergänzung neu gefasst:

Die Stadt Leipzig wird beauftragt, das von der Fach- und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen derzeit zu entwickelnde Mobile Suchtpräventionsprojekt in die städtische Suchtpräventionsarbeit zu integrieren.
Die Suchtbeauftragte der Stadt Leipzig wird beauftragt, sich im Rahmen ihrer Mitarbeit im Fachbeirat „Mobiles Suchtpräventionsprojekt“ bei der konzeptionellen Gestaltung des Mobilen Suchtpräventionsprojektes dafür einzusetzen, dass virtuell-reality-basierte Anwendungen integriert werden.
Die Verwaltung bewertet die VR-basierte Anwendung nach ihrer Einführung und prüft die Übernahme dieser Anwendung in die kommunale Suchtpräventionsarbeit. Hierzu wird dem Stadtrat bis Ende 2. Quartal 2020 ein Entscheidungsvorschlag unterbreitet.

Sachverhalt:

Die Fach- und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen entwickelt im Auftrag der Landesregierung derzeit ein mobiles Angebot der Suchtprävention. Dieses Angebot soll die Landkreise und Kreisfreien Städte in der suchtpräventiven Arbeit unter Berücksichtigung moderner Methoden unterstützen.

In einem Schreiben vom 18. Juni 2019 informierte das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz die Oberbürgermeister/-innen und Landräte der Landkreise und Kreisfreien Städte über das geplante Mobile Suchtpräventionsprojekt.

In Planung ist ein zweistöckiger Bus mit interaktiven Ausstellungsmodulen sowie Sitzmöglichkeiten für Beratungen und Diskussionen. Zielgruppen des Angebots sind Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren im schulischen und außerschulischen Setting. Das Angebot richtet sich jedoch auch an Eltern, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter/-innen und Mitarbeiter/-innen von Jugendeinrichtungen. Mit Beginn des neuen Schuljahres soll der Bus den Kommunen zur Verfügung stehen.

Die konzeptionelle Entwicklung und Implementierung des Angebots wird durch den Fachbeirat „Mobiles Suchtpräventionsprojekt“ begleitet. Die Suchtbeauftragte der Stadt Leipzig ist Mitglied im Beirat und setzt sich dafür ein, dass bei der konzeptionellen Gestaltung des Mobilen Suchtpräventionsprojektes virtuell-reality-basierte Anwendungen integriert werden.

Die Gestaltung der interaktiven Ausstellung sowie der Ausbau des Busses werden derzeit durch den Freistaat vorbereitet.

Der Bus steht nach Fertigstellung auch der Stadt Leipzig kostenfrei zur Verfügung. Der regionale Einsatz, koordiniert durch das Land, wird durch Einführungs-, Fortbildung- und Beratungsveranstaltungen für die regionalen pädagogischen Fachkräfte begleitet. Darüber hinaus bietet das mobile Angebot, die Möglichkeit auch bereits bestehende regionale Aktivitäten einzubeziehen.

Die Suchtbeauftragte bereitet derzeit in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Suchtprävention, dem u.a. das Landesamt für Schule und Bildung, das Ordnungsamt, die Polizeibehörde als auch das Amt für Jugend, Familie und Bildung angehören, die Einbindung des Mobilen Suchtpräventionsprojekts in die regionale Suchtpräventionsarbeit vor.


Beschluss der Ratsversammlung am 7. November 2019

Der Antrag wurde in Form der Neufassung mit 46/10/1 vom Stadtrat beschlossen.

Bericht zum Stand der Umsetzung vom 22.06.20:

in Arbeit

Das mobile Suchtpräventionsprojekt der Sächsischen Fachstelle für Suchtprävention „Glück Sucht Dich“ nahm zum Jahresanfang seinen regulären Betrieb auf. Vor den Corona-bedingten Schulschließungen konnten nur zwei Regionen das Angebot nutzen.

Durch die Pause konnte auch die Evaluation nicht wie geplant stattfinden. Die Ergebnisse sind jetzt neu für März 2021 eingeplant. Darüber hinaus ist nach Auskunft der Sächsischen Fachstelle für Suchtprävention nach der Evaluation eine Überarbeitung aller Stationen, auch des VR-basierten Angebotes angedacht.

Die Verwaltung empfiehlt für eine Entscheidung über die Übernahme der VR-basierten Anwendung in die kommunale Suchtpräventionsarbeit, die Evaluationsergebnisse sowie die ggf. notwendige Überarbeitung abzuwarten.

Bericht zum Stand der Umsetzung vom 17.06.2021

in Arbeit

Die Ergebnisse der Evaluation des Suchtpräventionsangebotes „Glück sucht Dich“ liegen nunmehr vor. Die befragten Schülerinnen und Schüler bewerteten alle Stationen als „gut“ bis „sehr gut“ und bestätigen einen Wissenszuwachs. Die Station „Flow Zone“, in der die VR-Brillen zum Einsatz kommen, werden von 63,5 % der Schülerinnen und Schüler als die beste Station benannt.

Das belegt, dass der Einsatz dieser innovativen Technik für die Umsetzung der Ziele der Suchtprävention sinnvoll ist und die Zielgruppe in besonderer Weise anspricht.

Mit der im Bus integrierten VR-Anwendung liegt ein fertiges und in der Praxis erprobtes Angebot vor.

Die Verwaltung hat bei den bei den Trägern der Fachstelle für Suchtprävention Sachsen eine Ausgliederung des Moduls Blue Lounge angefragt. Die Bereitschaft wurde zugesichert. Aktuell wird geklärt, ob eine extrene Nutzung außerhalb des Busses möglich ist und welche Kosten für die Brillen und Technik anfallen würden.

Damit wäre eine vom Bus unabhängige und zusätzliche Nutzung durch interessierte Kommunen und Landkreise für weitere suchtpräventive Aktivitäten genutzt werden kann, einzusetzen.

Sollte die Fachstelle für Suchtprävention dem zustimmen, prüft die Verwaltung entsprechende Finanzierungsoptionen bzw. Fördermöglichkeiten für den Erwerb.

Sachstand 15.08.2022

Die Suchtbeauftragte informiert, dass man sich mit den Trägern und dem Amt für Jugend und Familie so verständigt hat, dass Projekt vorerst zurückgestellt wird. Durch die Auswirkungen der Pandemie müssen sich Suchtprojekte erst wieder an Schulen etc. etablieren. Im Moment liegt die Priorität bei den Angeboten zur psychischen Gesundheit und Medienkompetenz.

Die einreichende Fraktion wurde/wird bei einem Fraktionstermin entsprechend informiert.

Sachstandsbericht vom 12.12.2023

nicht realisierbar

Die Beauftragung der Entwicklung eines Präventionsprojektes basierend auf dem Prinzip VR-Brille wurde umfassend geprüft, einschließlich der kostenpflichtigen Übernahme des VR-Teils im Präventionsprojekt des Freistaates Sachsen „Glück sucht Dich“.

Die Idee wird nicht weiterverfolgt. Der Schwerpunkt der Suchtpräventionsarbeit muss aktuell auf neue Präventionsmodelle im Zusammenhang mit pathologischem Glücksspiel und dem Konsum von Cannabis gelegt werden. Auch der Information und Aufklärung von Eltern, Lehrkräften und Mulitiplikator/-innen kommt eine besondere Bedeutung zu. Diese Fachinhalte haben höchste Priorität und binden alle Kapazitäten der Präventionsfachkräfte.

Die antragstellende Fraktion ist über den Drogenbeirat informiert.

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