Rede von Anna Kaleri am 24. April 2024 zum Antrag "Leipziger Friedhöfe erhalten und aufwerten"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Liebe Leipziger*innen,

für manche sind sie Orte zum Innehalten und Ruhe finden inmitten der Großstadt, für andere Orte des Abschieds und der Trauerbewältigung. Die Rede ist von unseren Friedhöfen.  In Leipzig gibt es 45 Friedhöfe, davon befinden sich sieben in Trägerschaft der Stadt, 38 sind konfessionelle Friedhöfe.

Ob kommunal oder kirchlich - sie stehen vor den gleichen Herausforderungen. Durch einen hohen Anteil an Urnenbestattungen gibt es Flächenüberhang, Klimaveränderungen führen zu einem erhöhten Aufwand, das betrifft das Gießen, Anpassung von Pflanzungen in Bezug auf Trockenheit und Artenschutz. Hinzu kommen der Unterhalt und die Sicherung von Mauern, Grabmalen und Gebäuden. Das führt zu einer Mehrbelastung, weswegen der Evangelische Friedhofsverband Ende 2022 mit einem Schreiben an alle Fraktionen herangetreten war. Unsere Fraktion war vor Ort und im Anschluss haben wir uns auch über die Situation der kommunalen Friedhöfe informiert und festgestellt, dass hier noch etwas weniger Personal pro Hektar zur Verfügung steht und dass eine Friedhofsentwicklungskonzeption, wie sie in anderen Städten existiert, auch bei den gemeinsamen Herausforderungen in Leipzig hilfreich sein könnte. Es folgte ein längerer Verständigungsprozess zu den ökologischen, gesellschaftlichen und Denkmalschutzaspekten des Themas. Besonders wichtig sind uns neben Klimawandelanpassung die weitere Öffnung in die Stadtgesellschaft, die Untersuchung der Infrastruktur sowie vielfältige Bestattungsformen, auch in Hinblick auf die Zunahme an transkulturellen Bestattungen.

Ich möchte gern auf eine Ausstellung hinweisen, die mit dazu beiträgt, Tod und Trauer als selbstverständlichen Teil des Lebens zu betrachten. R.I.P. – DIE LETZTE ADRESSE ist bis 1.9.2024 im Stadtgeschichtlichen Museum, Haus Böttchergäßchen, zu sehen.

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