Rede von Bert Sander am 21. April 2021 zum Antrag "Jüdisches Museum an authentischen Orten jüdischen Lebens in Mitteldeutschland"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Der sehr gut ausgearbeitete Verwaltungsstandpunkt und die Antragsbegründung, an der sich aktiv die CDU-Fraktion, die Fraktion Die Linke und die der Grünen mit konkreten Formulierungen zur Sache beteiligt haben, muss hier nicht wiederholt werden.
Die Wochenzeitung Jüdische Allgemeine schrieb vor ein paar Tagen: Und überhaupt: [Zitat] „Es muss wohl niemand ernstlich von diesem Antrag überzeugt werden.“

Die Bewerbung Leipzigs als Standort für ein Museum zur Kultur und Geschichte jüdischen Lebens in Mitteldeutschland ist ein Muß. Wie kaum eine andere deutsche Stadt ist Leipzig mit der Kultur jüdischen Lebens verbunden. Leipzig steht hier geradezu in der Pflicht: Denn Leipzig als Messestadt, Handelsmetropole, Buchstadt, Musikstadt wäre ohne das jüdische Leben in unserer Stadt schlichtweg undenkbar. Kurz, es wäre mehr als befremdlich, wenn Leipzig sich nicht als Standort für ein Jüdisches Museum bewerben würde. Selbst die Stadt Dresden, die sich aktuell ebenfalls um die die Einrichtung eines Jüdisches Museums bemüht, wird Leipzigs Engagement gut nachvollziehen können bzw. auch respektieren. Anders ausgedrückt, die Bewerbung Leipzigs als zentraler Standort für ein Jüdisches Museum in Sachsen kann jedenfalls bezüglich Vergabe entsprechender Fördergelder von keiner Seite, weder von Seiten der entsprechenden Gremien im Sächsischen Landtag noch von der Sächsischen Staatsregierung, übergangen werden.

Der Kulturausschuss wird in den kommenden Wochen Herrn Küf Kaufmann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Leipzig – übrigens, immerhin die heute nach Berlin größte jüdische Gemeinde Ostdeutschlands – einladen. Küf Kaufmann treibt bereits seit geraumer Zeit seine Idee eines virtuellen, digitalen Museums voran. Wir wollen im Kulturausschuss besprechen, wie die Stadt und die Jüdische Gemeinde ihre Initiativen in Hinblick auf die Etablierung eines Jüdischen Museums in Leipzig bündeln kann.

Abschließend: Der ÄA der AfD-Fraktion ist überflüssig, da er nur anspricht, was bereits Verwaltungshandeln ist: Der Verwaltungsstandpunkt betont: [Zitat] „Im Kontext der intensiven Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Herzliya ergeben sich dabei ebenfalls aktuelle Impulse aus ganz Israel, darunter von renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Museen und Verbänden sowie von weiteren Kommunen.“ [Zitat Ende]

Danke!

 

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