Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter OBM, sehr geehrte Beigeordnete, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Parteien, liebe Zuschauer und Zuschauerinnen auf der Tribüne und im Stream,

 

heute sprechen wir über einen bedeutsamen Schritt in der Drogenpolitik unserer Stadt – Drogenkonsumräume. Die Vorlage geht auf den gemeinsamen Antrag von Grünen, Linken und Freibeutern vom 5. Juli 2023 zurück.

Expert*innen sprechen sich mehrheitlich für eine zügige Umsetzung von Drogenkonsumräumen aus. Das kommt nicht von ungefähr, denn wir müssen uns den Herausforderungen stellen, die der Drogenkonsum in Leipzig mit sich bringt. Leipzig ist ein Schwerpunkt des Drogenkonsums in Sachsen – im Osten der Stadt und rund um den Hauptbahnhof. Hier ist der öffentliche Drogenkonsum Alltag.

Drogenkonsumräume sind ein wichtiges Instrument, um die Risiken für Konsumenten zu minimieren. Sie bieten nicht nur einen sicheren Ort für den Konsum, sondern verringern auch das Risiko, an bakteriellen Infektionen und anderen gesundheitlichen Problemen zu erkranken. Studien zeigen, dass Drogenkonsumräume nachweislich die Anzahl der Drogennotfälle und Todesfälle senken. Das sind Fakten, die für sich sprechen.

Drogenkonsumräume sind nicht nur Orte des Konsums, sondern auch Orte der Begegnung, es gibt die Möglichkeit der Beratung und Betreuung. Hier erreichen wir Menschen, die noch nicht im Hilfesystem angekommen sind. Menschen, die vielleicht einen Ausweg aus ihrer Abhängigkeit suchen, aber bislang keinen Zugang zu den erforderlichen Hilfen gefunden haben. Durch die Bereitstellung von Unterstützung und Informationen können wir ihnen helfen, einen Weg in ein gesünderes und selbstbestimmtes Leben zu finden.

Zudem sind Drogenkonsumräume auch von großer Bedeutung für die Anwohnenden, die Parks und Spielplätze nutzen. Denn es kommt weniger zu unsachgemäß entsorgten Spritzen und drogenbedingtem Abfall im Allgemeinen.