Rede von Dr. Tobias Peter vom 18. Januar 2023 zum Antrag "Bebauungsplan Nr. 45.5 „Höfe am Brühl“"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Beigeordnete, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste,

ich will es hier doch noch ein paar Worte zur Vorlage verlieren. Der Brühl ist ein besonderer Ort in unserer Innenstadt. Es ist im Kern die einzige Mall, die wir innerhalb der Innenstadt haben. Und wenn wir uns ehrlich machen, würden wir die Entscheidung für diese Mall – die in Zeiten der schrumpfenden Stadt getroffen wurde – heute so nicht mehr treffen.

Am Brühl zeigen sich noch einmal verschärft die Herausforderungen des Einzelhandels mit Leerständen, mit denen wir in der gesamten Innenstadt kämpfen. Die Antwort darauf kann nicht ein Mehr vom Gleichen sein. Es kann eine größere Angebotsvielfalt sein, so verstehen wir das Anliegen der Betreiber des Brühls.

Wir müssen aber auch neue Qualitäten schaffen, die Innenstädte lebendig machen und über die wir immer wieder beim Thema Innenstadtentwicklung sprechen. Das ist zum einen die Stärkung der typischen Qualitäten einer offenen, durchwegbaren Innenstadt, die das Passagensystem in Leipzig auszeichnet. Und deshalb dürfen sich die Höfe am Brühl nicht weiter abschotten, sondern müssen sich die Läden konsequent nach außen öffnen. Das mag Mehraufwand sein, aber es wird sicher lohnen, dessen sind wir uns sicher – für die Leipziger*innen und die Geschäfte.

Und – auch das fordern wir seit Jahren ein – wir brauchen mehr Aufenthaltsqualität, mehr Grün, mehr Sitzgelegenheiten auf dem Brühl, Elemente zur Klimawandelanpassung sollten mitgedacht werden. Hier haben die Betreiber auch erste Initiativen angekündigt, wir brauchen hier einen ganzheitlichen Wurf. Und wir würden hier anregen, mit einem Ideenwettbewerb auch die Bürgerschaft einzubeziehen.

Wir freuen uns, dass die Verwaltung unsere Anregungen aufgenommen hat und in der Neufassung nun vorschlägt, diese Themen über einen städtebaulichen Vertrag abzusichern. Wir bitten per Protokollnotiz darum, den Entwurf diesen Städtebaulichen Vertrag zum Offenlagebeschluss des B-Plans vorzulegen, damit wir die Möglichkeit haben, dies mit dem B-Plan-Entwurf abzugleichen und ggf. Änderungen zu beeinflussen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir stimmen dem Aufstellungsbeschluss mit den genannten Hinweisen zu.

Vielen Dank!

Zurück