Rede von Dr. Tobias Peter vom 5. Juli 2023 zur Vorlage "Bebauungsplan Nr. 392 "Wilhelm-Leuschner-Platz"; Stadtbezirk: Mitte, Ortsteil: Zentrum-Süd; Satzungsbeschluss"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Oberbürgermeister, werte Beigeordnete, liebe Gäste,

der Wilhelm-Leuschner-Platz, die letzte große innerstädtische Brache ist das vielleicht prominenteste städtebauliche Projekt unserer Stadt. Und es ist sicher auch das Projekt, das uns am längsten beschäftigt hat. Gut, dass wir jetzt mit dem Satzungsbeschluss einen wichtigen Meilenstein nehmen.

Die Entwicklung des Wilhelm-Leuschner-Platzes bewegt viele Menschen. Zum einen bewegt das Thema Grünerhalt, mit Mahnwachen und vielen tausend Unterschriften, die möglichst alle bestehenden Bäume und Hecken erhalten wollen. Zum anderen wünschen sich eine große Mehrheit der Leipzigerinnen und Leipziger auch das lebendige, autofreie und grüne Quartier mit einer Markthalle, mit vielen Wohnungen in zentraler Lage.

Der Platz steht wie kein anderer im Spannungsfeld zwischen der Nachverdichtung der letzten großen innerstädtischen Brache und dem Erhalt bestehender Grünstrukturen. Unsere Fraktion hat sich diesem Konflikt, vielleicht stellvertretend für viele in der Stadtgesellschaft gestellt und hat es sich nie einfach gemacht. In der Summe sind wir überzeugt, dass Quartiers- und Grünentwicklung gut zusammengeht.

Bereits mit unseren Änderungen zum Auslegungsbeschluss hat sich einiges bewegt – so entsteht im Ergebnis eine höhere Zahl an Bäumen, von denen viele erhalten oder umgepflanzt werden. Der Ausgleich auf der Freifläche wird vorgezogen vor dem mittleren und nördlichen Baufeld erfolgen. Wir werden in der Jury zum Freiraumwettbewerb genau darauf achten, dass der übergroße Wunsch der Bürger/innen im Beteiligungsverfahren wirklich wird, dass hier ein grüner Platz entsteht und keine Betonwüste.

In diesem Zusammenhang fordern wir hier auch, den Straßenabschnitt vor der Stadtbibliothek zu entwidmen. Und wir wollen, dass die noch zu planenden Gebäude im Plangebiet unter Einsatz kreislauffähiger sowie nachhaltiger Baustoffe nach höchsten Standards des nachhaltigen Bauens sowie nach den Prinzipien des Animal Aided Designs realisiert werden – beides ist derzeit nicht oder nur unzureichend abgesichert.

Zu den weiteren Inhalten des Änderungsantrags wird gleich Jürgen Kasek noch etwas ausführen.

Lassen Sie uns die weitere Entwicklung des Wilhelm-Leuschnerplatzes, optimiert mit unseren Änderungen auf den Weg bringen. Wir bitten um Zustimmung.

Vielen Dank!

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