Rede von Katharina Krefft am 13. Dezember 2023 zum Antrag "Wohnheim für Auszubildende und Gewährleistungswohnungen in der Gerberstraße"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, werte Stadträte und Stadträtinnen, liebe Gäste.

Bereits 2019 haben wir Grüne das Thema Wohnen für Auszubildende hier im Rat diskutiert. Damals wurde es beschlossen zwei ungenutzte Wohneinheiten in einer Einrichtung der Stadt zu nutzen, um Auszubildenden Wohnraum anzubieten, umgesetzt wurde der Beschluß leider nicht. Ich begrüße, dass die Fraktionen SPD und Die Linke das Thema aufgreifen, denn mit der Teilschutznetzplanung für die Berufsschulen haben 47% der Auszubildenden lange Fahrtwege und brauchen Wohnraum hier vor Ort, an der Ausbildungsstätte. Leipzig ist hier als Oberzentrum in der Verantwortung.

Wir teilen gleichwohl die Bedenken der Stadt, dass es nicht städtische Aufgabe sein kann, ein solches Angebot zu finanzieren. Zu Recht schlägt Die Linke eine Kofinanzierung durch Bund und Land vor. Insofern müssen auf Landes- und Bundesebene Entscheidungen getroffen werden, die Stadt Leipzig kann nur als Organisatorin auftreten.

Mehrfach habe ich die Gelegenheit genutzt, bei den Kammern mit diesem Thema vorzusprechen, erst mit den Anträgen erhalten wir hier eine Positionierung und die Information, dass sich der Berufsbildungsausschuss schon seit geraumer Zeit mit dem Thema befasst. Aus einer aktuellen Umfrage berichten die Kammern, dass 21 % der Mitgliedsunternehmen den Bedarf für günstigen Wohnraum sehen. Sie geben an, dass Ausbildungsinteressierte andere Ausbildungen suchen, wenn sie sich Wohnen oder Fahrtwege nicht leisten können. Damit wird der Fachkräftemangel verschärft.  Leider wagen sich die Kammern noch nicht aus der Deckung was eine eigene Beteiligung an einem Leipziger Azubiwerk betrifft. Hier sehen wir den Wirtschaftsbürgermeister in der Verantwortung, konkret aktiv zu werden und sich für Auszubildende, für die Zukunft der Fachkräfte einzusetzen.

Wir stimmen dem Vorschlag in der Neufassung zu, auch wenn uns die Zeitschiene zu lange ist. Das Schuljahr beginnt im August, die Verträge werden im zweiten Quartal geschlossen, da ist ein Umsetzungskonzept im dritten Quartal arg spät.

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