Rede von Katharina Krefft in der Ratsversammlung am 31. März 2021 zum Antrag "Punkwerxxkammer sichern - selbstorganisierte Wohnungslosenhilfe unterstützen"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Herren und Damen Stadträte, werte Gäste und Medienvertretende,

Seit 2018 berichten wir der Stadt von den wohnungslosen Menschen, die westlich des Hauptbahnhofes die Abbruchhäuser bewohnten und auch ausbauten. Sie organisierten sich bald im Punkwerxxkammer e.V. – was den Anspruch, selbst für ein bewohnbares Quartier zu sorgen, zum Ausdruck bringt, eine Werkskammer. Allerdings ist dieses Gebiet in Entwicklung zum Löwitz-Carré. Der Eigentümer aus Bremen bot darum dem Punkwerxxkammer e.V. den Umzug an das nordwestliche Ende des Geländes in ein leerstehendes Gewerbeobjekt an. Dort ist der Verein bis heute aktiv. Der Nutzungsvertrag wurde mehrfach verlängert und lief zum 31.3.2020 aus. Im November wurde die Räumung zum 31.12.2020 verlangt. Im Winter und mitten in der Pandemie zu räumen, das macht natürlich keineR. Wir hatten mehrfach die Stadt gebeten, die Situation einer Lösung zuzuführen, ein Auftrag an die Stadt wurde 2018 vom Rat abgelehnt, nur die soziale Betreuung beauftragt.

Mit der drohenden Räumung sahen wir und die Linke nunmehr dringenden Handlungsbedarf und machten einen konkreten Vorschlag. Die Stadt legt mit dem Verwaltungsstandpunkt einen geeigneten Vorschlag vor. In der Zschortauer Straße kann der Verein nun seine selbstorganisierte Hilfe für Wohnungslose mit kollektivem Wohnen, Kleiderkammer, Spendenannahme, Wohnasyl und Begegnungsort dauerhaft einrichten – ab 1. April, also morgen. Damit helfen wir dem Projekt der selbstorganisierten Wohnungslosenhilfe aus den Kinderschuhen. Damit ist eine Grundlage für die weitere Arbeit und perspektivisch auch die Aufnahme als eigenständige Form der Wohnungslosenhilfe im Wohnunglosenhilfekonzept der Stadt gelegt. Wir begleiten das Projekt intensiv, gerade Herr Spenn von der AG Recht auf Wohnen ist hier nahezu täglich vor Ort. Wir bitten Sie unser Engagement mit einer Zustimmung zu würdigen.

 

Zurück