Rede von Katharina Krefft in der Ratsversammlung zu den zahlreichen Anträgen unserer Fraktion zu biologischer Landwirtschaft

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Foto: Martin Jehnichen

-es gilt das gesprochene Wort-

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Bürgermeister und Bürgermeisterinnen,
sehr geehrte Herren und Damen Stadträte;
liebe Gäste,

wir brauchen dringend neue Regelungen in der Landwirtschaft in Leipzig. Es gibt großen Bedarf bei regionalen Landwirtschaftsinitiativen sowie bei Verbrauchern. Die Zeiten haben sich geändert. Die Nachfrage nach gesunden, umweltfreundlich produzierten Lebensmitteln ist gestiegen, es ist nicht mehr egal, wo und wie die Tomaten angepflanzt werden. Der Verbraucher verlangt nach einem regionalen Angebot. Denn unsere Ernährung hat einen enormen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck. Und der ist in Zeiten des wissenschaftlich bestätigten Klimawandels von großer Bedeutung.

Im Oktober 2019 haben wir den Klimanotstand ausgerufen. Jetzt müssen wir entsprechend handeln.

Bisher gibt es für Neulandwirte wenig bis keine Unterstützung. Beschlüsse wie die Gleichrangigkeit von Bio- und konventioneller Landwirtschaft werden ignoriert. Stattdessen: Intransparenz bei der Flächenvergabe, Pachtverlängerung statt Ausschreibungen. Die Folge: Jungbauern und neue Landwirte haben wenig Chancen, an Flächen zu kommen.

Wirtschaftlich gesehen ist das katastrophal. So verhindert man aktiv die Gründung von Start Ups, von Betrieben und Dienstleistern! Jedes einzelne schafft Arbeitsplätze. Und: Wir als wachsende Stadt brauchen Menschen mit Ideen. Und Menschen mit Ideen brauchen Möglichkeiten und Chancen.

Wenn Landwirte auf biologische Landwirtschaft umsteigen wollen, haben sie erhebliche finanzielle Verluste auszuhalten, weil die entsprechenden Felder drei Jahre Umstellungszeit benötigen. Wo ist der Anreiz für sie, unsere Böden zu schonen, unseren Insekten Lebensraum zu bieten und ihren aktiven, nicht unerheblichen Teil zum Klimaschutz beizutragen?

Wir lassen Landwirte mit Ideen und Zukunftsvisionen alleine und reagieren nicht auf die gestiegene Nachfrage der Verbraucher nach regionaler, umweltschonender Landwirtschaft

Wir unterstützen heute den VSP und übernehmen den Änderungsantrag, weil wir ein umfassendes, zukunftsweisendes Konzept befürworten. Werden aber genau darauf achten, dass unsere Forderungen im Konzept enthalten sein werden.

Ende 2020 wollen wir das Konzept in den Händen halten, wir nehmen die Verwaltungsspitze beim Wort.

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