Rede von Katharina Krefft zum Antrag „Barrierearmes Rathaus/Stadthaus“ in der Ratsversammlung am 15. MAI 2019

Foto: Fraktion
Foto: Martin Jehnichen

Sehr geehrter Herr OB,
sehr geehrte Herren und Damen Stadträte,
werte Gäste,

Herr Riedel, ich kann mir lebhaft vorstellen, ihren Einsatz für ein barrierefreies Rathaus. Aus dem Antragstext ist der Frust deutlich spürbar, 2 Sätze Antrag, 2 Sätze Begründung, das musste reichen. Aber es musste eben noch mal gesagt und vor allem noch mal beschlossen werden, damit es vorangeht.

Der Neufassung ist dann die weitere Genese zu entnehmen, in jeder Diskussion scheint es Ideen gegeben zu haben, was noch beantragt werden kann. Nach den Handläufen an den Treppengeländern folgte der Wunsch nach Hinweisschildern im Gebäude.

Ich kann den Frust gut nachvollziehen. Der Frust hat sich auch auf ihr Gemüt gelegt, Sie wären offenbar schon froh, ein barrierearmes Rathaus, wie ihr Antrag überschrieben ist, zu bekommen.

Gebäude sind für Menschen da, Gebäude sind nicht aus sich heraus schützenswert, sie haben einen Zweck. Menschen sind schützenswert. Menschen mit Handicaps sind darauf angewiesen, barrierefrei von A nach B zu kommen. Das gilt ganz besonders für öffentliche Gebäude. Öffentliche Gebäude müssen barrierefrei sein!

Und dann sollten wir darüber sprechen, wie der Anspruch an Barrierefreiheit in Architektur und Denkmalschutz übersetzt werden kann, wie das Schutzgut Mensch mit dem Denkmal zusammenkommt. Welche baulichen und gestalterischen Lösungen fallen da ein,
- wie kann auch die repräsentative Haupttreppe kontrastreich abmarkiert werden?
- wie können Handläufe im Mittelweg der Treppe angebracht werden?
und dann lassen Sie uns beim nächsten Mal über den Mehraufwand sprechen. Wir wollen, dass hier gezeigt wird, was möglich ist, damit auch nichtöffentliche Gebäude barrierearm, ja sogar barrierefrei werden!

Wir Grüne sind dazu bereit, das Denkmal Rathaus zum barrierefreien Ort zu machen.

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