Rede von Katharina Krefft zum Schulkomplex Karl-Heine-Straße in der Ratsversammlung am 8. März 2017

Rede von Katharina Krefft, schulpolitische Sprecherin der Fraktion zum Schulkomplex Karl-Heine-Straße – Erweiterung eines denkmalgeschützten Schulkomplexes zum 5-zügigen Gymnasium in der Ratsversammlung vom 8. März 2017

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Herren und Damen des Stadtrates,
der Medien und sehr geehrte Gäste,

fast auf den Tag genau 5 Jahre ist es her, dass ich namens meiner Fraktion zu einer Veranstaltung einlud und damit die Idee, die Liegenschaft Karl-Heine-Straße 22b zum Gymnasium wiederzuerwecken, in die Leipziger Welt setzte.

Damals war die Liegenschaft abgemeldet, sie sollte verkauft werden. Ich will das hier ganz deutlich sagen! Die Kinder waren schon an der Grundschule, die Grundschule Weißenfelser Straße war gerade auf den Weg gebracht, da dachte die Stadt weiterhin über Verkauf von Liegenschaften nach. Ingo Sasama widersetzte sich als Stadtrat diesem Verkauf damals erfolgreich. Ich denke, wir können ihm und seiner Weitsicht sehr dankbar sein.

Der Leipziger Westen hat sich so prächtig entwickelt wie sich auch die Familien mit ihren Kindern dort wohlfühlen. Diese Kinder brauchen Schulen, am günstigsten fußläufig erreichbar. Und diese fehlen im Südwesten für die Bildungsrichtung Gymnasium. Aber so richtig vorstellen wollte man sich das Gymnasium für Plagwitz, Schleußig und Lindenau hier nicht.

Gelegentlich fällt es uns in die Hände, dass die Leipziger Liegenschaftspolitik so behäbig ist. Solange sich am Jahrtausendfeld nichts tat, um so intensiver wurde die Karl-Heine-Straße 22b in den Blick genommen. Im Mai 2014 war der Wettbewerb abgeschlossen, ein Sieger erkoren.

Doch so flott ging es dann doch nicht weiter, die Probleme gingen nun erst richtig los. Die Zuwegung ist nur über die Brücke möglich, deren Sanierung zur Bedingung für das schulische Baugeschehen wurde, darüber haben wir, ebenfalls im März vor einem Jahr, entschieden.

Auch der Siegerentwurf wird in der Vorlage nicht mehr gewürdigt. Zum Zuge kommt nach Ende der Verhandlungen der 2. oder 3. Platzierte. Ich bedaure dies, denn der Entwurf, eine durchbrochene Klinkerfassade für die Turnhalle zu gestalten, hätte dem Gesamtensemble mehr entsprochen als eine Wellblechfassade. Das ist natürlich eine Geschmacksfrage, die nicht entscheidend ist. Entscheidend ist die Funktionalität. Die wieder herzustellen wird die große Herausforderung für alle am Bau Beteiligten sein.

Und weil gerade diese Schule, vom Leipziger Schultyp immerhin, alles Mögliche bieten kann, von der mangelhaften Bauqualität der Ende 20er bis hin zur Fliegerbombe, ist es richtig vorzubeugen. Finanziell vorzubeugen.

Wir brauchen keine weiteren Verzögerungen. Wir unterstützen das Anliegen der Verwaltung, sich mit einem finanziellen Puffer, wie in Beschlusspunkt 7 ausgeführt, Handlungsfähigkeit zu sichern und ihren Leuten ggf. weitere Runden durch die Ausschüsse zu sparen. Sie brauchen all ihre Kapazität um die Bauinvestitionen, die der Stadtrat angeschoben hat, voranzutreiben. Wir brauchen keine Streitereien hier im Rat über Mehraufwendungen, wir brauchen die Schulen und gutes Management beim Bau.

Ich wünsche den an diesem Schulbau Verantwortlichen eine glückliche Hand und freue mich auf die Eröffnung dieses Schulgebäudes der neuen Sachlichkeit. Möge auch hier in das politische Leben der Stadt wieder Sachlichkeit einziehen.

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