Rede von Kristina Weyh am 15.03.2022 zur Vorlage "Georg-Schwarz-Brücken im Planungsprozess weiter qualifizieren"
- es gilt das gesprochene Wort -
der Ersatzneubau der Georg-Schwarz-Brücken beschäftigt uns schon seit über 20 Jahren und muss nun dringend in die Umsetzung gehen.
Es wird ein Riesenbauwerk entstehen, welches durch seine Größe und Masse erschlägt und als Barriere in der Stadt zwischen Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg erscheint. Gleichzeitig verbindet es aber Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg, die durch die breite Bahntrasse des Leutzscher Bahnhofs ohnehin getrennt sind.
Fest steht: Wir brauchen die Brücken und sie müssen sehr viele Ansprüche erfüllen!
Und genau deshalb erscheint es irgendwie aus der Zeit gefallen, sie nun in dieser gewaltigen Form zu bauen. Würde man heute mit den Planungen beginnen, wären die Ansprüche, weniger Bauvolumen und mehr Nachhaltigkeit in Bezug auf das Bauwerk selbst sowie die Realisierung einer verkehrlichen Funktion im Einklang mit den städtischen langfristigen Zielen der Verkehrswende und damit dem Klimanotstand.
Aber auch genau deshalb, weil wir die Brücken brauchen und der Ersatzneubau dringend realisiert werden muss, stellen wir heute unseren bündnisgrünen Antrag, die Georg-Schwarz-Brücken im Planungsprozess weiter zu qualifizieren, der im Übrigen bereits aus dem November 2020 stammt, nun in Form des Verwaltungsstandpunktes zur Abstimmung.
Wir möchten, dass die Planung auf Grundlage des vorliegenden Variantenentscheids fortgeführt wird.
Denn wir erkennen an, dass die von uns im Antrag gewünschten Kriterien wie nachhaltiges Mobilitätsszenario mit angepasster Bevölkerungsprognose, ÖPNV-Beschleunigung oder architektonische und baukulturelle Beschaffenheit in der Planung berücksichtigt wurden und bedanken uns, dass dies im VSP in einem Sachstandsbericht deutlich wurde.
Gerade in der langen Zeit seit unserer Antragstellung hat sich die Planung noch einmal weiter entwickelt und zeigt nun deutliche Verbesserungen in den Bereichen Gestaltung, Aufenthaltsqualität und Grün.
Die Bürgerbeteiligungen, die Einbindung des Stadtplanungsamtes sowie externer Planer*innen haben die Brücken deutlich qualifiziert.
Wir freuen uns zudem über Beschlusspunkt 3, der zusichert, die Öffentlichkeit auch weiterhin aktiv in den Abschluss der Planungen und den folgenden jahrelangen Bau einzubeziehen. Es ist für uns unablässlich, die Bürgerschaft vor Ort konstant bei diesem großen und wichtigen Projekt mitzunehmen.
Zudem möchte ich noch einmal die Zusage im Verwaltungsstandpunkt hervor heben, dass im weiteren Planungsverlauf die Bedingungen für den Radverkehr auf den Brücken selbst mittels Markierungen oder Beschilderungen noch verbessert werden sollen, um die Sicherheit zu erhöhen. Denn gerade für mehr Sicherheit müssen alle Möglichkeiten betrachtet und genutzt werden. Dies kann nun im weiteren Prozess noch geschehen.
Insgesamt verbessern sich die Bedingungen für den gesamten Umweltverbund deutlich: Fußverkehr, Radverkehr und öffentlicher Personennahverkehr werden gestärkt und aufgewertet. Die Verkehrsabläufe werden sich verbessern, was Luft- und Lärmqualität zu Gute kommt und den ÖPNV beschleunigt.
Weitere Gewinne sind außerdem der ergänzende Geh- und Radweg entlang der Bahnanlagen sowie die Einordnung des P+R Platzes. Die Georg-Schwarz-Brücken werden zum umfangreichen Verknüpfungspunkt der Verkehrsarten qualifiziert.
Liebe Kolleg*innen,
die 16 Monate seit Antragstellung wurden für die Weiterqualifizierung der Georg-Schwarz-Brücken genutzt und bringen uns nun dazu, unseren bündnisgrünen Antrag in Form des Verwaltungsstandpunktes zur Abstimmung zu stellen.
Wir bitten um Ihre Zustimmung, um dieses gewaltige Bauwerk in enger Abstimmung mit den Bürger*innen vor Ort in die Umsetzung zu bringen.
Herzlichen Dank.