Rede von Kristina Weyh am 21. Noveber 2025 zur Petition "Rettet Restlos! Die Werkstatt für Umweltbildung und Upcycling steht vor dem Aus"
- es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Oberbürgermeister,
werte Bürgermeister*innen, liebe Kolleg*innen und Gäste,
seit 2016 setzt sich der gemeinnützige Verein Mütterzentrum e.V. Leipzig mit dem Umweltbildungsprojekt „Restlos – Werkstatt für Umweltbildung und Upcycling“ für nachhaltiges Denken und Handeln ein.
Mit einer Kombination aus Reststoff-Materialfundus, Upcycling-Werkstatt und mobilen Workshops schult Restlos auf spielerische Art das Material-, Rohstoff- und Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen.
Heute entscheiden wir, ob das Projekt aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten endet und Restlos damit nicht länger als BNE-Partner für Schulen und Horte zur Verfügung stehen kann.
Und dabei ist Restlos eine Erfolgsgeschichte:
2022 waren es rund 1.850 Nutzende,
2023 dann schon 2.100 und im
ersten Halbjahr 2024 zählt Restlos bereits 1.444 Nutzende
des Projektes im Rahmen von Workshops, GTAs, Teamtagen, freien Öffnungszeiten, Kindergeburtstagen, Mitmachständen und Events.
Restlos kooperiert mit 24 Kitas, 35 Grundschulen und 23 weiterführenden Schulen ebenso wie u.a. der Quarterback Immobilien Arena / AOK Plus / Leipzig Tourismus und Marketing GmbH / Deutscher Kinderschutzbund / Stadtreinigung Leipzig / Oper Leipzig / Klimabüro Verbraucherzentrale / Zukunftsakademie Leipzig.
3.500 Personen haben die Petition gezeichnet, einige von ihnen haben auch heute auf ihr Anliegen hingewiesen - es besteht ein wirklich hohes Interesse an Restlos als Projekt für Umweltbildung und Upcycling.
Deshalb nun unser Änderungsantrag.
Es braucht unbedingt entsprechend des Ratsbeschlusses vom 20.09.2023 umgehend eine Abstimmung mit dem Träger Mütterzentrum Leipzig e.V. – ebenso wie mit dem Träger des anderen Projektes der Kinder- & Jugendwerkstatt „Kreatives Schaffen“ e.V., um dem verankerten Ziel der langfristigen Finanzierung auf Grundlage vorliegender Anträge Rechnung zu tragen.
Deshalb soll dem nur bis 30.06. geförderten Projekt ‚Restlos‘ eine erneute Übergangsfinanzierung bis Ende 2024 zur Absicherung des Projektes für Miete, Betrieb und Personal zur Verfügung gestellt werden.
Die Finanzierung soll möglichst aus dem Eckwert des Dezernates Umwelt/Klima/Ordnung bereitgestellt werden, ohne andere Projekte im Bereich der Vereinsförderung im Umweltbereich zu gefährden.
Außerdem wird für die Realisierung des Projektes "Offener Soziokultureller Treff für Nachhaltigkeit" unter Trägerschaft des Kinder- und Jugendwerkstatt „Kreatives Schaffen“ e.V. die Verwendung der bis Mitte des Jahres bewilligten aber viel zu spät ausgezahlten 60.000 Euro bis zum Jahresende 2024 ermöglicht.
Grundsätzlich brauchen wir eine langfristige Finanzierung solcher Projekte, was der Stadtrat mit seinem Beschluss im September 2023 auch eingefordert hat.
Deshalb braucht es für diese und ähnliche Projekte im Haushalt des Amtes für Umweltschutz eine gesondert zu schaffende Projektförderlinie "Zero Waste“ zur Folgefinanzierung ab 2025.
Nur so können wir als Stadt Leipzig unserer Verantwortung beim Thema Müllreduzierung nachkommen.
Ich bitte um Zustimmung zu unserem Änderungsantrag im Sinne der Projekte und der vielen Menschen, die von Restlos profitieren und sich für dessen Fortbestand eingesetzt haben.
Den Vorschlag des Petitionsausschusses, der Petition nicht zu entsprechen, werden wir dementsprechend ablehnen.
Herzlichen Dank.