Rede von Kristina Weyh in der Ratsversammlung am 20.05.2020 zum Änderungsantrag zur Drucksache "Vorplanung zur Umgestaltung Dieskaustraße"
- es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Sanierung der Dieskaustraße ist längst überfällig. Ihr baulicher Zustand ist miserabel. Wir werden hier DIE Magistrale des Leipziger Südwestens sanieren und das Ergebnis erst in einigen Jahren sehen und nutzen können.
Mit diesem Änderungsantrag möchten wir erreichen, dass sich die Dieskaustraße auf voller Länge zu einem Verkehrsraum entwickelt, der die Bedarfe der Zukunft bedient.
Wir werden eine Straße bauen, die auf gesamter Länge den Fußgängerinnen und Fußgängern den benötigten Raum und die nötige Aufenthaltsqualität gibt.
Wir werden eine Straße bauen, die eine durchgehende Radverkehrsanlage haben wird und endlich durchgehendes sicheres Radfahren vom Südwesten Richtung innere Stadt überhaupt erst ermöglicht.
Wir werden eine Straße bauen, die dem Öffentlichen Personennahverkehr eine leistungsstarke Trasse bietet, um den Leipziger Südwesten effektiv und schnell an die innere Stadt anzubinden.
Wir werden eine Straße bauen, die durch effiziente Kreuzungslösungen einen dem Bedarf angemessenen motorisierten Individualverkehr sichert.
Wir werden eine Straße bauen, die insgesamt durch einen Zuwachs an Grün einen großen Beitrag zur Aufenthaltsqualität leistet und für saubere Luft und Kühlung sorgt.
Man könnte auch sagen: Wir werden lediglich eine Straße sanieren.
Man muss jedoch vielmehr sagen: Wir gestalten die Verbindung des Leipziger Südwestens lebenswert und attraktiv für alle Menschen und alle Mobilitätsformen.
Die Sanierung der Dieskaustraße wird so den Anforderungen der Zukunft gerecht, denn wir investieren hier schließlich erhebliche Ressourcen unserer Stadt, die wir nachhaltig und zukunftsgerecht einsetzen wollen.
Und diese Anforderungen sind klar von Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten formuliert: Städte müssen mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrende schaffen, sie müssen ihre städtische Verkehrsinfrastruktur umbauen und dabei sichere, saubere und klimafreundliche Verkehrsträger stärken. Nur so gelingt ein klimafreundlicher Umbau der Stadtmobilität.
Mit der von uns vorgeschlagenen Variante des mittleren Abschnitts zwischen Eisenbahnüberführung und Windorfer Straße werden wir genau diesen Anforderungen gerecht und schaffen eine durchgehende Straßenplanung, die diese Ziele erfüllt.
Auch seitens Verwaltung gab es keine fachlichen Bedenken gegenüber den Forderungen dieses Änderungsantrages.
Und auch im Rahmen der Bürger*innenbeteiligung zur Planung Dieskaustraße in 2016 war diese Planungsvariante der Favorit, denn sie verbindet Klein- und Großzschocher auf der Dieskaustraße mit hoher Qualität für ALLE Mobilitätsformen und ALLE Menschen.
Wir erreichen so eine zeitgemäße Planung, die sowohl die Belanger aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer berücksichtigt als auch den ökologischen Anforderungen der Zukunft entspricht.
Ich bitte um Zustimmung zum gemeinsamen Änderungsantrag von Linke und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Herzlichen Dank!