Rede von Marsha Richarz am 23. Oktober 2024 zum Antrag "Umzug des Bauspielplatzes Fuxbau innerhalb Mockaus"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Kolleg*innen der demokratischen Fraktionen, sehr geehrter Oberbürgermeister und Bürgermeister*innen, sehr geehrte Presse und sehr geehrte Gäste auf dem Rang und im Livestream,

Spielen, gärtnern, kochen, Hütten bauen, mit Werkzeugen hantieren, schaukeln, rutschen, Sportarten ausprobieren, an Kunstprojekten teilnehmen und Holzskulpturen kreieren. Kostenfrei.

Die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken und weiterentwickeln, an der frischen Luft, unter professioneller sozialpädagogischer Anleitung und Betreuung, das alles ist möglich, im Nordosten unserer Stadt: Auf einem Bauspielplatz! Ich will an der Stelle nochmal an den gemeinsamen Antrag unserer Fraktion mit Linken erinnern, Bauspielplätze in der ganzen Stadt als grundhaftes Angebot zu etablieren. Der Antrag wurde – einige erinnern sich – im April leider in der Grundintention abgelehnt, indem die Diskussion in die anstehende Förderphase 2025/26 im Bereich der Kinder- und Jugendförderung verschoben wurde.

Aktuell gibt es vier Bauspielplätze in Leipzig, drei davon von KiWest im Westen, Osten und eben den Fuxbau in Mockau – und dann noch den Bauspielplatz im Familienzentrum der Caritas in Grünau. Der Mockauer Bauspielplatz ist erst etwa zwei Jahre alt und auf einer Fläche errichtet worden, die die LWB zur Zwischennutzung zur Verfügung gestellt hat. Der Bau von Sozialwohnungen durch die LWB auf dieser Fläche ist wichtig, keine Frage, insofern ist auch unser erklärtes Ziel, die Winterpause des Bauspielplatzes zu nutzen, um eine Ersatzfläche klar zu machen, um pünktlich zur neuen Bausaison das neue Abenteuer Bauspielplatz einläuten zu können. Denn wie schwer die Flächensuche ist, das wissen wir aus leidiger Erfahrung, zum Beispiel als es um Kitaflächen ging.

Denn die Förderung des Fuxbau in Mockau ist ein sehr bewusster Schritt in der Jugendförderung gewesen. Uns fehlen in Mockau Angebote für junge Menschen, für Familien, für die Kids. Eigentlich sollte mittlerweile ein neuer Jugendclub etabliert sein, auch daraus ist leider noch nichts geworden, in die Bochumer Straße kommt stattdessen das noch dringlichere Angebot des Jugendwohnens hinein.

Und die Kindervereinigung agiert weiterhin mangels einer geeigneten Immobilie von Thekla mit nach Mockau hinein. Auch das darf kein Dauerzustand sein. Der Bauspielplatz als pädagogisch betreutes niedrigschwelliges offenes Angebot für Kinder – jenseits digitaler Medien – hat daher eine riesige Lücke in Mockau gefüllt, die nicht wieder aufgerissen werden darf. Mit unserem Antrag möchten wir dieses besondere Angebot der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen und einen möglichst nahtlosen Umzug zum neuen Jahr gewährleisten. Denn eine nachhaltige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen lebt von Regelmäßigkeit, einem qualitativ hochwertigen Angebot und Strukturen – Zeitlich, personell und auch örtlich. Parallel zu dem Antrag haben wir selbst mit verschiedenen Ortsvorschlägen im Hintergrund agiert und an der Lösungsfindung mitgewirkt. Und scheinbar ist es gelungen einen neuen und geeigneten Standtort zu finden – aber auch hier braucht es nun das Zusammenwirken mehrerer Ämter, um die nächsten Monate auch noch die letzten Rädchen in Bewegung zu versetzen.

Deshalb wollen wir gern das zielorientierte Agieren der Verwaltung loben, insbesondere des Amtes für Jugend und Familie, und den Auftrag unterstreichen, der im Alternativvorschlag der Verwaltung zum Ausdruck kommt.

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Träger KiWest e. V. bei der Suche eines geeigneten Ausweichgrundstücks für ein Fortbestehen des offenen Kinder- und Jugendhilfeangebotes „Bauspielplatz Fuxbau“ in Mockau, welches ab Januar 2025 zur Verfügung steht, zu unterstützen. Dabei prüft die Stadt sowohl kommunale Liegenschaften als auch potenziell geeignete Flächen in anderweitigem Eigentum. Der Jugendhilfeausschuss wird regelmäßig zum Sachstand informiert.

Dankeschön.

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