Rede von Michael Schmidt am 31. März 2021 zum Haushaltsantrag "Internationalen Jugendarbeit stärken"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Meine Damen und Herren,

Sie haben eine Neufassung des Antrages zur Stärkung der Internationalen Jugendarbeit vor sich, die sich auf zwei insbesondere zwei Projekte und Projektträger in Leipzig fokussiert, die sich in dem Bereich seit Jahren stark engagieren und hier eine ganz wichtige Arbeit leisten. Sie öffnen jungen Menschen die Augen für die Welt, für andere Kulturen, andere Länder, für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Solidarität. Sie ermöglichen jungen Menschen einen Austausch mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern und Kulturen, schaffen Partnerschaften. Dabei geht es beileibe nicht nur darum, Kindern und Jugendlichen ein Ferienlager im europäischen Ausland zu ermöglichen. Vielmehr werden seit Jahren Projekte, Austausche und Begegnungen zu gesellschaftlich relevanten Themen organisiert und durchgeführt, es werden Trainee, AuPair und Freiwilligendienste hier und dort vermittelt und begleitet und vieles darüber hinaus. Die Europäische Union bietet hier seit vielen Jahren eine gute Möglichkeit, Projektmittel einzuwerben und so einen echten Mehrwert für die Kinder und Jugendlichen entstehen zu lassen.

Nur braucht es dafür auch kontinuierlich arbeitende Strukturen. Diese gilt es auch nach auslaufenden Landes- und Bundesförderungen zu erhalten und durch ein stärkeres Engagement der Kommune zu fördern. Ixch will dabei nochmal einen kleinen Blick in die Historie werfen. Bis vor etwa 10/12 Jahren gab es dafür Strukturen im Jugendamt, welche Stück für Stück abgeschmolzen und in Freie Trägerschaft überführt wurden. Das kann man machen, muss dann aber auch in der Folge darauf bedacht sein, dass diese auch künftig ihre Aufgaben stemmen können. In den vergangenen Jahren gab es bei den Projektpartnern, welche insbesondere die Villa und die Kindervereinigung sind, gut arbeitende Strukturen. So konzentriert sich die Kindervereinigung e.V. vornehmlich auf eine Kooperation mit Schulen, während die Villa gGmbH mit Offenen Jugendtreffs zusammenarbeitet und zudem die Europäischen Freiwilligendienste koordiniert.

Diese beiden Projekte wurden insbesondere mit einer Anschubfinanzierung über den Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes bzw. die Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz zur Förderung der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Freistaat Sachsen ermöglicht ermöglicht. Beide Förderungen waren zwischenzeitlich ausgelaufen. Für die Villa zeichnet sich mittlerweile eine Lösung über eine erneute Förderung des Landes ab, für das andere Projekt aber braucht es eine kommunale Anschlussfinanzierung.

Gerade nach Corona wird es darauf ankommen, den Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven zu bieten, mit anderen Menschen und Kulturen in Kontakt zu treten. Die internationale Jugendarbeit wird hier einen wichtigen Pfeiler bieten, den man nicht gefährden darf. Dies ist auch im Kinder- und Jugendreport gut begründet, die relevanten Passagen sind im Antrag zitiert.

Ich möchte unseren Antrag durch die sich nun abzeichnende Landesfinanzierung der Villa nochmal etwas reduzieren und Sie bitten, einer Erhöhung des Budgets zur Förderung der Vereine und Verbände der Kinder- und Jugendförderung um lediglich 62T€ in 2022 zuzustimmen, für 2021 würden wir auf den beantragten Mehrbedarf verzichten.

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