Rede von Michael Schmidt in der Ratsversammlung am 22. August 2018 zum Antrag „Völkerschlachtpanorama auf der Alten Messe ermöglichen“
(es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
liebe Gäste,
„Leipzig 1813 – in den Wirren der Völkerschlacht“ hieß das riesige und beeindruckende 360°-Panorama unserer Stadt, welches der Künstler Yadegar Asisi geschaffen und mit dessen stadthistorischer Perspektive dem er anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht im Jahr 2013 bis 2015 im Panometer hunderttausende von Besuchern begeisterte. Leipzig kann sich glücklich schätzen, mit dem Panometer das weltweit einzige Premierenhaus Asisis aufzuweisen – ohne öffentliche Zuschüsse. Andere Städte stellen in der Regel Panoramen aus, die zunächst in Leipzig zu sehen waren oder aber ein Stadtpanorama ihrer Stadt selbst. So gibt es Stadtpanoramen – jeweils in einem historischen Kontext – in Dresden, Wittenberg, Berlin und im französischen Rouen. Unser Wunsch und unser Bemühen seit nunmehr über drei Jahren richtet sich darauf, das Leipziger Stadtpanorama zu Zeiten der Völkerschlacht auch in Leipzig wieder und dauerhaft sicht- und erlebbar zu machen. Leipzig würde so als einzige Stadt über zwei Panoramastandorte des weltweit beachteten und anerkannten Künstlers verfügen.
Besuchermagneten sind sie alle – hunderttausende von Besuchern kommen jährlich von überall her, um die Bilder und die dazugehörigen Begleitausstellungen zu besuchen.
Auf der alten Messe, dem sogenannten Stadtbalkon, direkt an der Sichtachse zwischen Völkerschlachtdenkmal und Neuem Rathaus, bietet sich nun die einzigartige Gelegenheit, durch interessierte Investoren, einen solchen Standort für die Präsentation des Stadtpanoramas Leipzig 1813 zu etablieren – ohne dass die Stadt dafür eigenes Geld in die Hand nehmen muss und ohne dass der Standort im Widerspruch zu den Entwicklungszielen der Alten Messe oder den sonstigen Herausforderungen der Stadt steht. Stattdessen böten sich großartige Synergien für das stadtgeschichtliche Museum und das Völkerschlachtdenkmal, für den Standort Alte Messe selbst, für die Tourismusentwicklung Leipzigs – kurzum, ein weiteres kulturelles und touristisches Highlight würde entstehen.
Ich möchte mich bei der Stadtverwaltung bedanken, es gab im Rahmen der Antragstellung zahlreiche Gespräche mit fast allen Dezernaten, insofern freut mich der Verwaltungsstandpunkt und dessen präzisierter Alternativvorschlag sehr, der ein deutliches Signal aussendet, dass die Stadtspitze ein großes Interesse an der Realisierung unserer Antragsidee hat. Auch in den Ausschüssen des Stadtrates gab es Unterstützung und auch die beiden beteiligten Stadtbezirksbeiräte in Mitte und Südost haben dem Antrag in der Fassung des Verwaltungsstandpunktes nach angeregter Diskussion einstimmig zugestimmt. Herzlichen Dank dafür.
Bevor es dann an die Umsetzung geht, sind nicht nur Gespräche mit potentiellen interessierten Investoren und Betreibern zu führen, sondern auch die bereits abgerissene Brücke zwischen der Straße des 18. Oktober und dem Wilhelm-Külz-Park neu zu bauen. Diese braucht es auch unabhängig unseres Antrages, um endlich wieder die Zugänglichkeit der Sichtachse zu gewährleisten. Ich würde mir wünschen, dass sich Wege finden, diese im Sinne der Leipzigerinnen und Leipziger und mit Unterstützung der Deutschen Bahn und des Freistaates zügig zu realisieren, dass es nicht bis 2024 dauert, bis auch der neue zweite Panoramastandort Wirklichkeit wird.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte unterstützen Sie auch heute das Ziel, das beeindruckende Stadtpanorama „Leipzig 1813 – in den Wirren der Völkerschlacht“ des herausragenden Leipziger Künstlers Yadegar Asisi wieder sicht- und erlebbar zu machen.