Rede von Petra Cagalj Sejdi zum Antrag des Migrantenbeirats „Interkulturelle Kompetenzen als verpflichtende Weiterbildung für städtische Bedienstete“ in der Ratsversammlung am 20. Juni 2018

(es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Beigeordnete,
liebe Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat,
liebe Zuhörer und Zuschauer,

Leipzig wächst und mit unserem Wachstum wächst auch die Vielfalt in der Gesellschaft. Um die Vielfalt in unserer Stadtgesellschaft erfolgreich und effektiv zu leben brauchen wir Interkulturalität:

Wir brauchen Bewusstsein, das für die Verschiedenheit  unserer  Gesellschaft besonders sensibilisiert ist und auf Respekt und gegenseitige Akzeptanz ausgerichtet ist. Interkulturelle Kompetenzen werden in der Definition als:
Fähigkeit, effektiv mit Menschen, die über andere kulturelle Hintergründe verfügen, umzugehen und zusammenzuarbeiten, wobei die Effektivität auf beiden Seiten als solche empfunden werden sollte, beschrieben.

Interkulturelle Kompetenzen sind keine bloßen Zusatzfähigkeiten, die man irgendwo unten auf seinem Lebenslauf unter weitere Qualifikationen neben dem Führerschein und den Computerkenntnissen angibt. Interkulturelle Kompetenzen sind im heutigen Leben und Arbeiten essenziell für ein gutes und effektives gelingen. Dementsprechend müssen auch die Schulungen dazu einen entsprechenden Stellenwert erhalten.

Als Stadträtinnen und Stadträte sollte es unsere Pflicht sein uns dafür in der Stadt und besonders in unserer Stadtverwaltung und den städtischen Eigenbetrieben zu engagieren.

Es ist zu begrüßen, dass die Stadtverwaltung bereits entsprechende Schulungen im Angebot hat, doch ist es wichtig, dass dieses Angebot nicht nur bestehen bleibt sondern auch ständig erneuert und erweitert wird. Und dass es vor allen Dingen auch rege genutzt wird. Hier sind besonders die Führungs- und Leitungsebenen in der Pflicht ihren Mitarbeitern die Wichtigkeit und Effektivität von interkulturellen Schulungen immer wieder deutlich zu machen und sie für eine Teilnahme zu gewinnen.

Interkulturelle Kompetenzen sind immer und überall wichtig, deshalb auch dieser Änderungsantrag. Das Angebot, sich interkulturelle weiterzubilden, sollte allen Mitarbeitern der Stadt offen stehen. Diejenigen, die es für die Verbesserung ihrer täglichen Arbeit nutzen können, sollten aber besonders darauf aufmerksam gemacht werden und dafür sensibilisiert werden.

Es geht uns keinesfalls darum Menschen zur Teilnahme an Schulungen zu zwingen, aber wir möchten mit unserem Änderungsantrag erreichen, dass interkulturelle Schulungen nicht bloß angeboten werden, sondern dass sich die Stadtverwaltung auch für eine rege Teilnahme einsetzt. Ziel ist es nicht nur die Menschen zu erreichen, die sich ohnehin schon damit beschäftigen, sondern besonders diejenigen, denen dieses Feld bisher fremd war.

Nur so können wir uns als Stadt zeitgemäß und effektiv weiterentwickeln Und vielleicht entsteht im nächsten Jahr ja auch ein mal ein entsprechendes Schulungsangebot für Stadträte.

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