Rede von Stadträtin Annette Körner in der Ratsversammlung am 20. September 2017 zur Drucksache "Planungsbeschluss Naturkundemuseum"

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

wie viel Diskussionen haben wir über zwei Jahrzehnte geführt, um dem Naturkundemuseum eine Zukunft zu geben und wie oft standen - gegen unseren Willen als Grüne - Beschlüsse zum Personalabbau und Mittelkürzung diesem entgegen? Wie lange wurde über den ersten Masterplan gestritten, wie lange über den Standort des Museums in Zukunft und wieviel Zusagen wurden nicht eingehalten? Lange fand sich keine Mehrheit zur notwendigen Finanzierung eines modernen Museums und die Verwaltungsspitze ordnete es mehrfach in der allerletzten Riege ein.
Doch dann stimmten wir als Stadtrat im letzten Jahr auch aufgrund der baulichen Mängel in der Lortzingstraße fraktionsübergreifend dem erarbeiteten Verwaltungsvorschlag zu, in Plagwitz das Museum zu einem modernen und attraktiven neuen Bildungs- und Erlebnisort auszubauen, dort auch die wertvollen Exponate fachgerechter aufzubewahren und Kooperationen zu entwickeln. Antrieb gaben mit Platz suchenden Theater, das Engagement der Baumwollspinnereigesellschaft und die Aussicht auf Fördermittel. Dr. Leder wurde schließlich als Direktor ausgewählt und begann seine Tätigkeit mit Visionen und bereit zu langem Atem.

Es ist fantastisch, dass er, noch am alten Ort mit alltäglichen Museums betraut, sich ein fachkundiges Beratergremium aufbaute und nun sein neues Museumskonzept fristgerecht vorlegt und den Planungsbeschluss damit ermöglicht. Die räumlichen Potentiale wurden aufgenommen und innovativ gestaltet, die Schätze der Sammlungen als wichtige Grundlagen einbezogen und zielgruppengerechte Methoden der Vermittlung beispielhaft aufgeführt. Und nicht nur das…Durch seine Einladung zu einem erstellten virtuellen Rundgang hat er mit Partnern geschafft, uns und auch der Öffentlichkeit dreidimensionale Eindrücke anzubieten, die sein Konzept verstehbar machen und begeistern. Die konkrete Planung kann nun beginnen, wenn wir dieser Vorlage zustimmen und das werden wir!
Mehr noch, wir können träumen von spannenden Erlebnissen, die die ehrenwerten Versuche von heute in der Lortzingstraße weit hinter sich lassen werden: nachhaltige Umweltbildung 2019 am neuen Ort im Naturkundemuseum 4.0, mit modernen didaktischen Methoden zum Staunen…wo Lofft und Leipziger Tanztheater in oberen Etagen bereits gesichert sich künstlerisch anbieten und Training ermöglichen, da zuvor bereits eingezogen. Magazine auf dem Stand der Technik werden die Exponate des Museums bewahren und Digitalisierung wissenschaftliche Arbeiten weltweit zulassen. Im Foyer, im Café und den Etagen werden bei einer Tasse Kaffee Begegnung gefördert, so dass man immer wieder kommen möchte, neugierig auf Altes und Neues…
Und kommen sollen und werden täglich viele, große und kleine im Alter „von 0 bis 100“ (s. Vorlage), was heißt, die Wege dorthin so passgerecht und erreichbar zu machen wie möglich. Deshalb stimmen wir noch einmal wiederholt den Themen in den Änderungsanträgen für eine noch bessere ÖPNV-Anbindung zu.
Dazu wünsche ich ein gelingendes Baugeschehen mit ausreichend Finanzmitteln zur Umsetzung und den einbezogenen MitarbeiterInnen Geduld, kreative Ideen und ein gutes Miteinander heute und in den nächsten Jahren! Denn das brauchen wir.

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