Rede von Sylvia Herbst-Weckel am 20. März 2025 zum Antrag "Einführung und Einrichtung einer Online-Plattform für nachhaltiges Ressourcenmanagement in der kommunalen Verwaltung"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Oberbürgermeister, werte Bürgermeister*innen, liebe Kolleg*innen, Zuschauer und Gäste,

Ist Ihnen das auch schon einmal aufgefallen? Im Flur des Rathauses steht seit Wochen ein Büroschrank. Er nimmt Platz weg, man kann sich daran stoßen, und doch findet niemand die Zeit, ihn richtig wegzuräumen oder anderweitig zu nutzen. Während dieser Schrank im Flur steht, werden in anderen Abteilungen vielleicht gerade neue Möbel bestellt.

Computer, die für viele Aufgaben noch völlig ausreichend wären, landen im Elektroschrott. Mit der erweiterten Onlineplattform machen wir es möglich, Möbel wiederzuverwenden, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig kostenbewusst zu handeln. Wir reden nicht nur über Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, sondern setzen das auch praktisch und zeitnah um. Was bedeutet das konkret? Statt Büromöbel, Hardware und andere Gebrauchsgegenstände zu entsorgen, wenn sie in einer Abteilung nicht mehr benötigt werden, werden diese digital erfasst. Andere Abteilungen können sehen, was verfügbar ist, und diese Ressourcen anfordern. So bleiben die Möbel zunächst in den abgebenden Büros, bis ein neuer Verwendungszweck gefunden ist. Die Vorteile liegen auf der Hand! Jeder Schreibtisch, jeder Stuhl, jeder Computer, den wir weiterverwenden, bedeutet weniger Rohstoffverbrauch. Wir sparen Geld. Die Anschaffung neuer Büroausstattung ist teuer, ebenso wie die fachgerechte Entsorgung. Mit dieser Plattform reduzieren wir beides. Wir leben Kreislaufwirtschaft vor. Besonders spannend finden wir die Möglichkeit, nach einer bestimmten Frist die nicht mehr benötigten Gegenstände auch externen Interessenten anzubieten.

Zunächst werden nicht mehr benötigte Gegenstände verwaltungsintern angeboten, um Ressourcen optimal zu nutzen und Neuanschaffungen zu vermeiden und nicht intern vermittelte Gegenstände dann auch externen Interessenten zugänglich gemacht werden – über eine öffentlich zugängliche Schnittstelle der Plattform. Stellen Sie sich vor: Der Büroschrank, der im Rathaus nicht mehr gebraucht wird, findet ein neues Zuhause im Jugendclub oder bei einer gemeinnützigen Initiative. Das ist gelebte Nachhaltigkeit!

Die technische Umsetzung ist dabei überschaubar. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir reden oft von Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Zukunftsthemen. Mit diesem Projekt können wir beides verbinden und konkret handeln. Ich bitte Sie daher um Ihre Unterstützung für dieses Vorhaben. Die Stadtverwaltung hat bereits erkannt, dass das zentrale Verwalten von Mobiliar und Hardware in jeder Hinsicht nachhaltiger ist und unseren Antrag bereits berücksichtigt. Die Beschlussvorlage befindet sich bereits im Verfahren, und die Information des Fachausschusses Allgemeine Verwaltung ist bereits geplant. Die Online-Plattform wird bis zum 1. Dezember 2025 umgesetzt.

Wir ziehen unseren Antrag damit als bereits berücksichtigt zurück, da die Verwaltung die wesentlichen Punkte aufgenommen hat. Wir erwarten die Umsetzung entsprechend der Ausführungen im Verwaltungsstandpunkt mit den beiden genannten Fristen.

Vielen Dank!

Zurück