Rede von Sylvia Herbst-Weckel am 25. Juni 2025 zum Antrag "Studie zur kommunalwirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus in Leipzig"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Oberbürgermeister, werte Bürgermeister*innen, liebe Kolleg*innen, Zuschauer und Gäste,

Wir teilen das Ziel, städtische Mittel im Bereich Tourismus effizient und zielgerichtet einzusetzen. Doch der vorliegende Antrag verkennt aus unserer Sicht die bereits vorhandenen Steuerungs- und Kontrollinstrumente. Schon heute liegen uns zahlreiche relevante Informationen vor: über die Wirtschafts- und Marketingpläne der LTM, das Berichtswesen zum Einsatz städtischer Mittel und die Beteiligungsberichte.

Eine zusätzlich beauftragte Studie zur fiskalischen Kosten-Nutzen-Bilanz wäre aus unserer Sicht nicht zielführend. Sie würde bestehende Verfahren doppeln, ohne einen echten Mehrwert zu schaffen. Der Aufwand steht in keinem angemessenen Verhältnis zum Erkenntnisgewinn – insbesondere in Zeiten angespannter öffentlicher Haushalte.

Zudem greift eine rein betriebswirtschaftliche Bilanzierung von Einnahmen und Ausgaben zu kurz. Was wir stattdessen brauchen, ist eine qualitative Debatte über die Zukunft des Tourismus in Leipzig: Wen wollen wir ansprechen? Wie sichern wir nachhaltige Wertschöpfung? Und vor allem: Wo stärken wir lokale Strukturen – statt nur kurzfristige Besucherzahlen zu maximieren?

Wir plädieren daher für eine strategische Weiterentwicklung der Tourismuspolitik, aber nicht für eine rückwärtsgewandte Bilanz, die aus unserer Sicht nur begrenzt zur politischen Steuerung beiträgt.

Wir lehnen den Antrag ab – und setzen stattdessen auf die Weiterentwicklung der vorhandenen Instrumente: mit Fokus auf Transparenz, Nachhaltigkeit und strategische Wirkung.

Vielen Dank.

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