Rede von Sylvia Herbst-Weckel am 26. Juni 2025 zur Vorlage "Schulentwicklungsplan der Stadt Leipzig - Fortschreibung 2024"

Foto: Martin Jehnichen

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Oberbürgermeister, werte Bürgermeister*innen, liebe Kolleg*innen, Zuschauer und Gäste,

der vorliegende Schulentwicklungsplan ist ein zentrales Planungsinstrument für die kommenden Jahre – und wir Grüne unterstützen die Verwaltungsmeinung ausdrücklich. Der Plan enthält wichtige Schritte für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft in Leipzig.

Doch klar ist auch: Schulentwicklung bedeutet mehr als Flächenberechnung und Kapazitätsplanung. Sie muss ökologisch, gerecht und lebensnah sein.

Schulen sind Lebensorte. Sie prägen unseren Alltag, unsere Kinder – und letztlich auch unsere Stadt. Deshalb müssen sie auch beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion übernehmen. Wir fordern daher: klimaneutrale Neubauten, nachhaltige Materialien, Gründächer und begrünte, entsiegelte Schulhöfe. Das dient nicht nur dem Klima – sondern auch dem Wohlbefinden und der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler.

Soziale Gerechtigkeit ist ein weiteres zentrales Anliegen. Wir begrüßen den Änderungsantrag zur neuen Berechnungsweise der Richtkapazitäten ausdrücklich. Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen ist der Sanierungsstau besonders groß. Eine faire Kapazitätsverteilung ist ein entscheidender Schritt hin zu gleichen Bildungschancen für alle.

Und: Gute Schulentwicklung funktioniert nur mit den Menschen vor Ort. Wenn der Ortschaftsrat Seehausen auf eine nötige Mensaerweiterung hinweist, ist das ein wertvoller Impuls aus der Praxis. Solche Hinweise müssen wir aufnehmen – und ernst nehmen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die außerschulischen Lern- und Bewegungsräume.
Wir unterstützen ausdrücklich die Forderung, im nächsten Schulentwicklungsplan die genutzten Sporthallen und Außensportanlagen jeder Schule sowie die Radfahrübungsplätze für die Grundschulen konkret zuzuordnen. Das schafft Transparenz und eine verlässliche Planungsgrundlage – für Schulen, Kinder und Familien.

Ein weiterer Aspekt – der verpflichtenden Zuordnung von Schwimmhallen an weiterführende Schulen – können wir allerdings nicht zustimmen. Schwimmunterricht ist dort kein Pflichtbestandteil. Vorrang hat für uns ebenso die Absicherung des Schwimmunterrichts in den Grundschulen und Förderschulen. Jedes Kind soll sicher schwimmen lernen – dafür braucht es verlässliche Strukturen im Primarbereich. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle Kinder – unabhängig von Herkunft oder Wohnort – Zugang zu Bewegung, Schwimmen und sicherem Radfahren haben. Doch dafür braucht es tragfähige und realistische Lösungen – mit klaren Prioritäten. Lassen Sie uns heute gemeinsam einen Schulentwicklungsplan beschließen, der zukunftsfähig ist – ökologisch verantwortungsvoll, sozial gerecht und orientiert an den realen Bedürfnissen der Kinder.

Ich danke Ihnen.

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