Rede von Tim Elschner in der Ratsversammlung am 18. April 2018 zu unserem Antrag „“Kaufhallengipfel“ - Wohnungsbau über Lebensmittelmärkten!“
- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Oberbürgermeister Jung,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
sehr geehrte Gäste und Zuseher des Live-Streams,
im Januar hat meine Fraktion beantragt, noch in diesem Jahr einen „Kaufhallengipfel“ in Form einer öffentlichen Expertenanhörung zum Thema „Wohnungsbau über Lebensmittelmärkten“ durchzuführen.
Das Ziel unseres Antrages: Es sollen Möglichkeiten aufgezeigt und diskutiert werden, wie beim Neu- und Umbau von eingeschossigen Lebensmittelmärkten insbesondere innerstädtisches Flächenpotential auch für den dringend benötigten Wohnungsbau besser genutzt werden kann. Hemmnisse, gleich welcher Art, sollen identifiziert und Vorschläge zum Abbau dieser sollen erörtert werden.
Und den Konsum Leipzig freut das, lies er auf Facebook die Öffentlichkeit wissen! Verständlich, denn er ist Vorreiter dieser positiven Entwicklung in Leipzig, wenn wir uns zum Beispiel den geplanten Neubau an der Märchenwiese und den geplanten Neubau im Musikviertel vergegenwärtigen.
Aber auch die Reaktionen anderer Lebensmittelmärkte sowie Projektentwickler auf unseren Antrag zeigen mir, dass auch sie durchaus ein Interesse haben, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Denn nicht zuletzt aufgrund steigender Grundstückspreise sind in Großstädten eingeschossige Planungen rein für einen Supermarkt oder Discounter wirtschaftlich immer weniger realisierbar.
Und weil die Verwaltung in diesem Zusammenhang von Herausforderungen in der Umsetzungspraxis aufgrund von spezifischen Rahmenbedingungen in Leipzig spricht, macht es Sinn, sich darüber auszutauschen, um die besten Lösungen für die wachsende Stadt und den Lebensmittelmarktbetreiber zu finden.
Sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen, wir Grüne lassen den Verwaltungsstandpunkt zu unserem Antrag heute abstimmen. Die Verwaltung schlägt vor, die mit unserem Antrag aufgeworfene Fragestellung der Mehrfachnutzung auch grundsätzlicher in einem einem Workshop oder einer Stadtwerkstatt zu diskutieren, um so auch weitere Nutzungskombinationen wie zum Beispiel Wohnen und Kindertagesstätten aufzugreifen.
Dies ist angesichts der dramatischen Kitaplatzmisere in unserer Stadt auch mehr als angebracht und vielleicht gelingt es, dass von dieser Veranstaltung auch in diesem so wichtigen und notwendigen Handlungsfeld für unsere Stadt, ein weiterer tragender Impuls ausgeht, auf den sich weiter aufbauen lässt. Denn die privaten Bauherren, die mit ihren Grundstücken ja auch die Voraussetzungen für Kindertagesstätten mitbringen müssen, scheinen ja eben noch nicht bei der Stadt gerade Schlange zu stehen! Und weil sie so dringend gebraucht werden, muss um sie geworben und muss mit ihnen frühzeitig über diese Optionen und über die Möglichkeiten einer Realisierung gesprochen werden!
Aber es gibt da noch ganz andere Ideen, die diskutiert und besprochen werden könnten, wie zum Beispiel den Stelzenaufbau einer Turn- und Sporthalle auf dem Dach eines Supermarktes oder eines Sport- und Spielfeldes auf dem Dach eines Baumarktes, wenn der Bedarf dafür in einem Quartier es angezeigt. Beispiele, die in anderen Städten schon Realität sind!
Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen, wir Grüne bitte Sie deshalb um Zustimmung zu unserem Antrag im Sinne des Verwaltungsstandpunktes!
Vielen Dank!