Rede von Tim Elschner in der Ratsversammlung am 10. Juni 2020 zur Petition "Erhalt des Sportplatzes Tarostraße"

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Bürgermeister und Bürgermeisterinnen,
liebe Kollegen und Kolleginnen,
werte Gäste,

Die Petentin fordert den Erhalt des Sportplatzes Tarostraße, denn Bewohner und Bewohnerinnen nutzen diesen beliebten Sportplatz täglich und rege. Statt des Sportplatzes sieht die Planung nunmehr vor, dass auf dem Gelände ein Schulcampus errichtet werden soll.

Die Petentin ist besorgt, dass die dort vorgesehenen Sportanlagen für den Schulcampus künftig eben nicht mehr öffentlich zugänglich sind , wie es der jetzige Sportplatz eben ist. Sie macht zu Recht darauf aufmerksam, dass im mit den Entwicklungen des Stadtraumes Bayerischer Bahnhof die Bewohnerzahl im Quartier wird zunehmen und bislang an keiner Stelle ausreichend große Sportflächen, auch für den Mannschaftssport, miteingeplant wurden.

Die Schulen brauchen Sportanlagen für den Schulunterricht, die Bewohnerinnen und Bewohner brauchen Sportflächen, um dem Freizeit- und Vereinssport nachgehen zu können. Auf diese Nutzungskonkurrenzen hat das vom Stadtrat 2016 beschlossene Sportprogramm bereits hingewiesen. Eine zufriedenstellende Lösung dieser hat die Verwaltung dem Stadtrat bislang noch nicht vorlegen können. Der Verwaltungsstandpunkt ist ein schwacher Trost.

Die Verwaltung versichert, dass die Belange des Freizeitsports bei der Errichtung des Schulcampus am Dösner Weg und bei der Gestaltung des künftigen Stadtparks auf dem Areal des ehemaligen Bayerischen Bahnhofs berücksichtigt werden. Meine Fraktion wird die Verwaltung in ihren Anstrengungen dahingehend unterstützen, dass eben die Belange des Freizeitsport auch tatsächlich Berücksichtigung finden und nicht in den weiteren Planungen wieder ins Hintertreffen geraten und weggewogen werden. Auch über ein Sportfeld für Mannschaftsportarten ist weiter nachzudenken. Das erfordert Kreativität. Ich verweise beispielhaft auf die Rahnschule im Grafischen Viertel. Die Schule hat eine Kleinsportfläche auf ihrem Dach. Auch Bau- und Supermärkte haben in anderen Städten für Bewohnerinnen und Bewohnern von Quartieren Sportflächen auf ihren Dächern geschaffen.

Mit anderen Worten wir sind gefordert, die Verwaltung ist aufgefordert, den Verlust der bisherigen Sportflächen in geeigneter Form zu kompensieren. Und ausdrücklich sind dabei auch neue, für Leipzig noch eher untypische Wege zu gehen. Das weitere Verfahren eröffnet für derartige Planungen diese Chance. Wir müssen sie nutzen. Und nicht wieder verzagen. Die Grünen Fraktion hat so auch einen Änderungsantrag gestellt, dass die öffentliche Sportplatzanlage Tarostraße auch weiterhin für den organisierten und nichtorganisierten Vereins- und Freizeitsport frei zugänglich zu erhalten ist. Wir meinen damit, dass die Sportflächen des künftigen Schulcampus auch weiterhin öffentlich zugänglich sein müssen. Die Sportplatzanlage Sassstraße in Gohlis zeigt uns bereits heute, dass die Nutzung durch den Schul- und Freizeitsport möglich ist. Und ich konnte mich erst am Wochenende von der regen Nutzung dieser Sportflächen überzeugen.

Deswegen werden wir auch dem Änderungsantrag von Kollegin Riekewald zustimmen, der betont, dass im Anschluss an die schulische Nutzung die Sportfreifläche nachmittags, abends sowie am Wochenende dem Vereins- und Freizeitsport zur Verfügung zustehen hat.

Vielen Dank.

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