Rede von Tim Elschner zum Antrag „ECO-MOBILITY WORLD FESTIVAL NACH LEIPZIG HOLEN!“ in der Ratsversammlung vom 23. Januar 2019

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Foto: Martin Jehnichen

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Sehr geehrter Oberbürgermeister Jung,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
sehr geehrte Gäste und Zuseher des Live-Streams,

Das EcoMobility World Festival wird seit 2013 alle zwei Jahre mit wechselnden Orten in der Welt veranstaltet und zeigt mit einer Laufzeit von einem Monat, wie sich der temporäre Verzicht auf private fossile Autos in einem innerstädtischen Quartier oder Kiez auf die Lebensqualität auswirkt. Bisher war das Festival noch nie in Europa.

2015 sollte Berlin, als erste europäische Metropole, Austragungsort sein. Der Veranstalter hielt die deutsche Hauptstadt auch für besonders geeignet. Der Prenzlauer Berg rund um den Helmholtzplatz sollte für einen Monat autofrei sein. Es kam anders.

Denn in der Pankower Bezirksverwaltung und im Berliner Senat gab es mehr Bedenken als Unterstützung.
Der Veranstalter äußerte sich dazu dann auch deutlich: Ich zitiere „Kein Eco-Mobility-Festival kann stattfinden ohne eine aktive Führungsrolle und Unterstützung durch die öffentliche Hand“, so der Veranstalter. Denn das Konzept ist entwickelt worden mit dem Ziel, ich zitiere „dass besonders vorausblickende und mutige Kommunen und Stadtoberhäupter dabei unterstützt werden, mit den Bewohnern eines Stadtquartiers den Stadtverkehr und das Mobilitätsverhalten der Zukunft experimentell zu erfahren.“
Wir Grüne sind der Auffassung, Leipzig ist ebenfalls sehr gut als Austragungsort geeignet. Und ich bin mir sicher, die Leipziger und Leipzigerinnen würden diesen vom Veranstalter geforderten Mut auch mitbringen! Denn die Menschen in dem ausgesuchten Stadtteil müssten damit einverstanden sein, einen Monat lang auf ihr Auto zu verzichten. Dass heißt, eine frühzeitige Beteiligung ist nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
der Verwaltungsstandpunkt setzt sich konstruktiv mit unserem Vorschlag, das Eco-Mobility World Festival nach Leipzig zu holen, auseinander.

Selbstverständlich sind die Voraussetzungen für eine Interessensbekundung der Stadt Leipzig durch die Clearinggruppe Großveranstaltungen zur Ausrichtung des Festivals vorab zu prüfen und zu klären. Klar ist auch: es braucht belastbare Aussagen zu den Effekten eines so großen Festivals, zu einem realistischen Planungshorizont und zur Finanzierung. Wird auch, falls notwendig, der Freistaat die Stadt Leipzig finanziell unterstützen?

Meine Fraktion würde sich sehr freuen, wenn am Ende der Prüfung die Lenkungsgruppe Grünes Licht für eine Interessenbekundung geben könnte.

Denn die Verwaltung hat in ihrer ersten Einschätzung auch richtig erkannt:

Das Festival erzeugt zum einen eine große regionale und nationale Aufmerksamkeit. Zum anderen lenkt es das Interesse eines internationalen Fachpublikums auf Leipzig. Und das Festival könnte die verkehrspolitischen Ziele der Stadt Leipzig sehr gut unterstützen.

In Bezug auf den Planungshorizont stellt die Verwaltung durchaus zu Recht fest, dass das Jahr 2019 zu kurzfristig für eine Interessenbekundung sein könnte und die Jahre 2021 oder 2023 geprüft werden sollten. Bitte, Herr Oberbürgermeister Jung, lassen Sie nicht all zu viel Zeit bei der Prüfung verstreichen, denn offensichtlich unternimmt Berlin gerade einen erneuten Anlauf, das Festival austragen zu wollen.   

Meine Damen und Herren,
Leipzig will Hauptstadt der Elektromobiltät sein! Tun wir alles und lassen nichts unversucht, damit dies gelingen mag.
Stimmen Sie bitte dem Grünen-Antrag im Sinne des Verwaltungsstandpunktes zu!

Vielen Dank!

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