Rede von Tobias Peter am 29. Oktober 2025 zur Vorlage "Handlungskonzept Mitarbeiterwohnen"
Foto: Martin Jehnichen- es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, werte Gäste,
Leipzig wächst – und das ist eine gute Nachricht. Unsere Stadt wächst, weil unsere Unternehmen attraktive Arbeitgeber sind. Aber Leipzig wächst auch, weil wir nach wie vor eine Stadt sind, in der Menschen gerne wohnen und leben. Damit das so bleibt, müssen wir etwas tun.
Denn: Wenn unsere Unternehmen weiterhin attraktiv für Fachkräfte bleiben wollen, brauchen wir bezahlbaren Wohnraum. Genau aus diesem Grund haben wir mit dem wohnungspolitischen Konzept die Verwaltung beauftragt, sich auch um das Thema Mitarbeiterwohnen zu kümmern.
Die vorliegende Verwaltungsvorlage schafft nun wichtige Grundlagen, um Modelle des Mitarbeiterwohnens in Leipzig gezielt zu fördern. Dafür zunächst einmal: Vielen Dank an die Verwaltung!
Ich möchte einige Punkte besonders hervorheben:
- Mitarbeiterwohnen soll künftig bei der Konzeptvergabe kommunaler Liegenschaften mitgedacht werden.
- Es soll eine Einbindung in die soziale Wohnraumförderung erfolgen.
- Und auch die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) wird als wichtiger Akteur eingebunden
Das sind gute und richtige Schritte – aber da geht noch mehr.
Ein Blick in die großen Wachstumszeiten Leipzigs zeigt, dass Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser Stadt schon früher Verantwortung übernommen haben – auch beim Thema Wohnen. Denken wir an die Pittlerwerke oder an die Meyer’schen Häuser, die auf den Verleger Hermann Julius Meyer zurückgehen. Diese Beispiele zeigen: Eigentum verpflichtet. Und genau an diesem Grundsatz sollten wir uns auch beim Thema Mitarbeiterwohnen orientieren.
In diesem Sinne freue ich mich über die Änderungsanträge der Linken, denen wir gern zustimmen, sowie über die Vorschläge des BSW, denen wir – mit Ausnahme der Punkte 4 und 5 – ebenfalls zustimmen.
Wichtig ist uns dabei Folgendes:
Mitarbeiterwohnen darf kein Nullsummenspiel werden. Es muss zusätzlich zu den bestehenden Aktivitäten im Wohnungsbau stattfinden – nicht stattdessen. Gerade die großen Unternehmen in Leipzig sollten wir noch stärker in die Verantwortung nehmen, selbst Wohnraum für ihre Beschäftigten zu schaffen.
Das BSW schlägt vor, eine kommunale Förderung zu prüfen – das können wir gern tun. Aber wir wissen alle, wie es um unseren Haushalt steht. Deshalb müssen wir hier auch Bund und Land stärker in die Pflicht nehmen. Ich bitte daher, per Protokollnotiz festzuhalten, dass sich die Verwaltung gegenüber Bund und Land für steuerliche Erleichterungen und Fördermöglichkeiten beim Mitarbeiterwohnen einsetzt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
lassen Sie uns das Thema Mitarbeiterwohnen gemeinsam voranbringen – für eine Stadt, in der die Menschen, die Leipzig am Laufen halten, auch ein Zuhause finden.
Ich bitte um Ihre Zustimmung.
Vielen Dank!