Sanierungsstau bei Bolzplätzen ist ein Armutszeugnis

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 01. Februar 2022

Der Sanierungsstau bei vielen Bolzplätzen in Leipzig ist unübersehbar. Der große Handlungsbedarf wurde nun auch auf Anfrage der Grünen Stadtratsfraktion bestätigt.

Von den allein 28 öffentlichen Bolzplätzen, die vom Amt für Stadtgrün verantwortet werden, sind gerade einmal noch ein knappes Drittel in einem guten Zustand. Alle anderen erhielten bei einer Begehung überwiegend die Noten 4 bis 6. Hier ist eine Nutzung demnach mindestens stark eingeschränkt oder mittlerweile sogar ausgeschlossen.

Michael Schmidt, jugendpolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt:

„Bereits 2019 hatten wir das Problem thematisiert, waren aber im Stadtrat mit einem Haushaltsantrag an einer Mehrheit der anderen Fraktionen gescheitert. Vergangenes Jahr wurden dann im zweiten Anlauf immerhin 50.000 € Planungsmittel für 2021 und 200.000 € für erste Sanierungen in 2022 erfolgreich beschlossen. Natürlich war dies auch mit der Erwartungshaltung verbunden, dass sichtbare Verbesserungen im Zuge des Doppelhaushaltes 21/22 angeschoben und erreicht werden können.“

Doch von einer begonnenen Planung und Sanierung ist leider noch nichts zu sehen. Stattdessen liegt nach Aussage der Verwaltung bislang lediglich eine erste Grobschätzung vom Zustand der Bolzplätze vor, die in diesem Jahr in detaillierten Analysen münden sollen. Frühestens ab 2023 sollen dann erste Planungen angeschoben werden.

Michael Schmidt: „Dass wir vor der EURO 2024 in Leipzig ein solches Bild bei den kaum mehr nutzbaren öffentlichen Bolzplätzen abgeben, halte ich für ein Armutszeugnis. Für Kinder und Jugendliche, die pandemiebedingt seit zwei Jahren deutlich weniger Sport und Bewegung sowie Freizeitaktivitäten in ihren Gruppen erfahren haben, ist dies kein gutes Signal. Hier erwarte ich, dass die Verwaltung deutlich stärker auf die Tube drückt! Wir müssen schleunigst wieder deutlich bessere Angebote im öffentlichen Raum für Freizeit und Bewegung setzen, um die ohnehin durch die Pandemie stark gebeutelten Kinder und Jugendlichen aus ihren vier eigenen Wänden zu holen. Die Sanierung der seit Jahren Bolzplätze gehört für mich zentral dazu!“

 

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