Schultaschen entlasten – Grüne fordern zusätzliche digitale Schulbücher

Pressemitteilung vom 15. März 2018
 
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat einen Antrag eingereicht, in dem die Verwaltung beauftragt werden soll Möglichkeiten zu prüfen,  wie Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen bereits zum kommenden Schuljahr 2018/19 Schulbücher, zusätzlich zur analogen Leihgabe, auch in digitaler Form für den außerschulischen Gebrauch zur Verfügung gestellt werden können.

Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin, begründet die Initiative der Fraktion:

„Bereits seit Jahren besteht das Problem, dass durch eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien wie Lehrbücher, Arbeitsbücher und Arbeitshefte, den Schülerinnen und Schülern gerade in weiterführenden Schulen volle und schwere Schultaschen aufgezwungen werden. Zwar bestehen in den Schulen zumeist auch Möglichkeiten, diese Materialien über Nacht in abschließbaren Schränken zu lagern. Da diese Materialien jedoch nach dem Unterricht in der Regel auch zu Hause für Hausaufgaben und Unterrichtsvorbereitungen benötigt werden, kommen die Schülerinnen und Schüler über einen Hin- und Hertransport der vielen Bücher dann doch nicht umhin. Die Folge sind entweder regelmäßig volle und schwere Schultaschen oder zu Hause oder in der Schule vergessene Arbeitsmaterialien. Hier brauchen wir endlich Abhilfe.“

Die Stadt Leipzig ist als Schulträger verpflichtet, die Lernmaterialien kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Dies tut sie, indem die Bücher und Arbeitshefte als Leihgaben über mindestens vier Jahre, häufig je nach Abnutzungsgrad auch länger, bei den Schülerinnen und Schülern im Umlauf sind.

Während die Digitalisierung in unserer Gesellschaft immer schneller voran schreitet, hängt sie bis jetzt in den Schulen noch weit zurück. Das soll sich in den nächsten Jahren drastisch verändern. Dazu plant das Sächsische Ministerium für Kultus den Kompetenzrahmen „Kompetenzen in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz in die sächsischen Lehrpläne, allerdings erst zum Schuljahr 2019/2020, aufzunehmen.

Katharina Krefft: „Diese schrittweise Digitalisierung der Unterrichtsgestaltung und –materialien wird das seit Jahren bestehende Problem der schweren Schultaschen allenfalls mittel bis langfristig lösen. Wichtig ist aber, ein Angebot für den Übergang zur Verfügung zu stellen. Abhilfe könnte und sollte die Möglichkeit bieten, die benötigten Lehrbücher zusätzlich in digitaler Form, als eBook oder herkömmliche pdf-Datei zur Verfügung gestellt zu bekommen. Natürlich ist der Digitalisierungsgrad je nach Schulbuchverlag unterschiedlich. In der Regel werden aber neu auf den Markt kommende Bücher alle auch als eBook oder zumindest einfache digitale Variante angeboten. Da sich die Neuanschaffung von Schulbüchern gerade in der Ausschreibung befindet, sollte die Stadt diese Chance nutzen, den Schülerinnen und Schülern den schulischen Alltag zu erleichtern oder zumindest eine Brücke dahin zu bauen.

Weiterer Vorteil wäre aus meiner Sicht, dass durch die Möglichkeit die Schulbücher zusätzlich in digitaler Form zur Verfügung gestellt zu bekommen, die Kinder, Jugendlichen und Lehrenden bereits jetzt Erfahrungen mit digitalen Unterrichtsmaterialien sammeln könnten, während diese schrittweise den Weg in den pädagogischen Alltag finden. Wir erwarten uns einen konstruktiven Vorschlag bzw. eine entsprechende Lösung im Sinne der leidgeplagten Rücken der Schülerinnen und Schüler bereits zum kommenden Schuljahr.“

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