Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten – Grüne fordern OBM zum Umdenken auf!

Pressemitteilung vom 27. Oktober 2016

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstützt auch nach der gestrigen Entscheidung des Stadtrates gegen den vorgelegten Standortvorschlag des Oberbürgermeisters den dringend notwendigen Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten.

Leipzig wächst seit Jahren enorm und nachhaltig. In den Stadtteilen entstehen Wohnungen, Häuser, neue Wohnviertel, Schulen, Kitas und andere soziale Einrichtungen. Auch bei den Sportflächen und eben im Schwimmhallenbereich steigen die Bedarfe nach neuen Einrichtungen. Dies geht seit Jahren mit einem großen Flächenbedarf und zunehmender Versiegelung bislang unbebauter Flächen einher, weshalb sich unsere Fraktion stets für eine effiziente Platznutzung und die Errichtung multifunktionaler Bauten einsetzt.

Tim Elschner, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion:

„Die Stadt Leipzig kann sich keine zweite Causa Gohliser Straße leisten, wo eine riesige und belebte Grünfläche für eine eingeschossige Kita errichtet wurde, die den gesamten Platz in Anspruch nimmt, statt sie mehrgeschossig zu bauen. Monofunktionale Eingeschosser auf öffentlichen Grünflächen entsprechen in keinster Weise den Anforderungen an eine zeitgemäße Stadtentwicklung. Wir sind der Auffassung, dass der Schwimmhallenneubau auf der Fläche des Otto-Runki-Platzes kein bloßer Zweck- und Funktionsbau sein darf und haben frühzeitig zum Ausdruck gebracht, unser „JA“ zum Standort davon abhängig zu machen, dass insbesondere die zwei von uns vorgeschlagenen Bau-Varianten ziel- und ergebnisorientiert vertiefend geprüft werden! Um eine möglichst effiziente Platznutzung im Sinne eines flächensparenden Bauens zu erreichen, können wir uns einerseits die Integration der Schwimmhalle in einen mehrgeschossigen Mehrzweckbau in Kombination mit anderer, insbesondere sozialer Infrastruktur vorstellen.

Wir wollen, dass die Unterbringung auch anderer Sport- und Wellnessangebote oder auch die Unterbringung sozialer Infrastruktur – wie Kita, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Arztpraxen – sowie Wohnen bei einem mehrgeschossigen Bau geprüft wird! Eine extensive Dachbegrünung mit zum Beispiel auch einer Dachterrasse ist für uns bei dieser Variante gesetzt! Andererseits ist für die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen auch der Bau einer tieferliegenden Schwimmhalle mit begehbaren Rasendach vorstellbar. Durch ein begehbares Rasendach könnte so eine vielfältig nutzbare öffentliche Grünfläche mit Aufenthaltsqualität für Spielen, Verweilen und Erholen weitgehend erhalten bleiben!

Die gestrige Debatte hat bedauerlicherweise deutlich die Verweigerungshaltung des Oberbürgermeisters gegenüber unseren Forderungen nach einer Suche nach zukunftsgerichteten und innovativen Lösungen zum Ausdruck gebracht, in deren Ergebnis der Verwaltungsvorschlag vom Stadtrat abgelehnt wurde.“

Michael Schmidt, sportpolitischer Sprecher der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ergänzt:

„Unsere Fraktion war Initiator für den damaligen Stadtratsbeschluss zum Bau einer Schwimmhalle im Leipziger Osten bis 2020. Dazu stehen wir! Im Gegensatz zur CDU-Fraktion, die den gestrigen Verwaltungsvorschlag ebenso ablehnte, steht unsere Fraktion zur Festlegung auf den Otto-Runki-Platz als augenscheinlich einziges verfügbares und geeignetes Grundstück im Leipziger Osten. Der Standort ist gerade sozialräumlich sehr gut geeignet, die Themen Wohnen, Schule, Kita und Sport mit bestern Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr miteinander zu verknüpfen. Mit einer reinen Standortentscheidung ist es jedoch nicht getan.

Wir fordern den Oberbürgermeister gestern wie heute dazu auf, seine Rolle als Gesellschafter wahrzunehmen und mit den kommunalen Unternehmen ein kooperatives Bauprojekt von Schwimmhalle und anderen Nutzungen ergebnisoffen zu prüfen, damit der Schwimmhallenneubau auf der Fläche des Otto-Runki-Platzes nach Möglichkeit kein bloßer Zweck- und Funktionsbau wird.“

Beispiele für multifunktionale Bauten mit Schwimmhalle:

Variante 1: mehrgeschossige Bauten inklusive Schwimmhalle


Variante 2: Bau einer tieferliegenden Schwimmhalle mit Rasendach

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