Silvesterfeuerwerk in Leipzig – Rückschritt in alte Zeiten?
Pressemitteilung vom 5. Dezember 2022
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN übt deutliche Kritik am Ordnungsdezernat zum Umgang mit Feuerwerk in der Stadt Leipzig. Bereits 2020 hatte die Ratsversammlung beschlossen, dass Feuerwerk außerhalb von Silvester nur noch einmal pro Monat und Stadtviertel zugelassen werden soll. Außerdem sollte zusammen mit Stadtbezirksbeiräten und Ortschaftsräten diskutiert werden, ob nicht zu Silvester zentrale Plätze festgelegt werden sollen, um die Wohnviertel stärker zu entlasten. Passiert ist bislang wenig. So scheint es, dass nach Auslaufen der Corona-Beschränkungen wieder ein weitgehend uneingeschränktes Geböller mit all seinen negativen Begleiterscheinungen droht. Deshalb hat die Fraktion jetzt einen Fragekatalog eingereicht, um der Forderung aus dem Stadtratsbeschluss Nachdruck zu verleihen.
Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:
„Während viele deutsche Städte zu Silvester feuerwerksfreie Zonen schaffen, gibt es in Leipzig offenbar nach wie vor keinen Weg dazu. Auch die Zielstellung, das Feuerwerk auf bestimmte Plätze zu lenken, damit Mensch und Tier entlastet werden, wird nicht umgesetzt. Dazu kommt, dass in einigen Bereichen in der Stadt fast wöchentlich Feuerwerk in den Himmel aufsteigt. Unsere Anfrage hat unter anderem zum Ziel zu klären, wie viele angemeldete Feuerwerke es seit 2020 außerhalb der jeweiligen Jahreswechsel in Leipzig gab und wo diese stattgefunden haben.
Denn auch wenn sich zweifelsohne einige an Feuerwerk erfreuen, stört es doch viele andere Menschen aufgrund der Lautstärke sowie der mit dem Abbrennen einhergehenden Gefahren. Entlang von Alten- und Pflegeheimen, Kindereinrichtungen und Tierheimen darf ohnehin kein Feuerwerk stattfinden. Dazu gehören auch Geflüchtetenunterkünfte. Wir wollen in diesem Zusammenhang wissen, wie die Einhaltung dieser Regelungen sichergestellt werden und ob darüber hinaus weitere Beschränkungen geplant sind. Denn um die mit Feuerwerkskörpern in Verbindung stehenden Belastungen für Mensch und Tier wirksam zu senken, muss aus unserer Sicht definitiv stärker gegengesteuert werden. Bislang ist ein solches Agieren der Behörden allerdings nicht erkennbar.“