Tote Fische in Leipziger Gewässern - Eine neue Umweltkatastrophe?

Foto: Martin Jehnichen

Pressemitteilung vom 19. September 2023

Bereits vor zwei Wochen schwammen tote Fische auf der Weißen Elster. Nunmehr hat der Naturschutzbund Leipzig gestern auf der Neuen Luppe, Höhe Pfingstanger, mehr als 400 tote Fische sowie zwei tote Waschbären gezählt und Geruch durch Fäkalien und Verunreinigungen durch Hygieneartikel festgestellt, die derzeit auf der Neuen Luppe schwimmen. Zurückzuführen ist dies offenbar auf eine Havarie vor einer Woche im Klärwerk Rosental, in dessen Folge abermals Mischwasser, also ungeklärtes Schmutz- und Regenwasser, abgelassen wurde. Eine Information der Öffentlichkeit und zeitnahe Schritte, die Tierkadaver aufzunehmen und die Verunreinigungen zu beseitigen, waren nicht feststellbar.

Jürgen Kasek, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion:

"Sollte es so sein, dass Mischwasser aufgrund einer Havarie abgelassen wurde, muss geklärt werden, warum es keine Information der Öffentlichkeit gab, in welchem Ausmaß Abwässer abgelassen wurden und welche Umweltauswirkungen dies hat. Es handelt sich um einen Notfall, sodass unverzüglich weitere Schritte zur Beseitigung der Tierkadaver und der Verunreinigungen eingeleitet werden müssen, was offenbar bislang nicht geschehen ist.

Ebenso muss geklärt werden, ob geschützte Populationen betroffen sind und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz getroffen werden können.

Gerade vor dem Hintergrund der allgemeinen Zunahme von Extremwettereignissen wie Starkregen, Orkanböen und allgemein bei Gewittern ist damit zu rechnen, dass regelmäßig Mischwasser in unsere Flüsse eingeleitet wird, da die Klärwerke mit den Wassermassen überfordert sind. Seit Jahren weisen sowohl Angelverbände als auch der Naturschutzbund auf die Problematik hin, ohne dass bislang nennenswerte Schritte zur Behebung der Probleme unternommen wurden.

Dies ist unbefriedigend und nicht zu rechtfertigen. Wir erwarten, dass zeitnah Antworten gegeben werden, auch auf die Frage, wie künftig die Einleitung von Mischwasser und Verunreinigungen minimiert werden können.“

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