Umbau des S-Bahn-Netzes und Aus für S-Bahn-Linie S10 – Leipzig und Umland brauchen endlich eine langfristige S-Bahn-Wachstumsstrategie
Pressemitteilung vom 28. Mai 2025

Mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2025 sollen nach den bekannt gewordenen Planungen des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) erhebliche Einschnitte im Netz der S-Bahn Mitteldeutschland erfolgen, mit dem Aus für die S-Bahn-Linie S10 nach Grünau als auch mit erheblichen Leistungskürzungen auf der S-Bahn-Achse im Leipziger Südraum zwischen Leipzig, Markkleeberg und Borna (Linienbündel S4, S5/S5X und S6).
Vor dem Hintergrund dieser massiven Kürzungen im S-Bahn-Netz sowohl für den Leipziger Westen, Grünau und für den Leipziger Südraum fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat vom Sächsischen Infrastrukturministerium (SMIL) mehr Mittel für den Schienenpersonenverkehr, konkret die Erhöhung weitergereichter Regionalisierungsmittel des Bundes an die Verkehrszweckverbände in Sachsen. Nur so lässt sich eine langfristige Wachstumsstrategie für die S-Bahn Mitteldeutschland finanziell untersetzen.
Kristina Weyh, Fraktionsvorsitzende und mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion:
„Bereits in den letzten Jahren haben sich die Grenzen des S-Bahn-Netzes gezeigt. Die S-Bahn in und um Leipzig droht Opfer ihres eigenen Erfolges zu werden. Mit der ersten Ausbaustufe des S-Bahn-Netzes mit dem City-Tunnel ab Dezember 2013 hat sich ein stabiles und zuverlässiges Verkehrsangebot etabliert. Dass diese Erfolgsgeschichte jetzt wieder infrage gestellt wird, ist eine Folge der chaotischen Verkehrspolitik der Sächsischen Staatsregierung. Für eine dauerhafte Entwicklung des S-Bahn-Verkehrs wäre eine schrittweise Mittelerhöhung für den Schienenpersonennahverkehr durch den Freistaat notwendig. Es war der Freistaat Sachsen, der den Citytunnel als Herzstück des S-Bahn-Netzes vorangetrieben hat. Es liegt an Infrastrukturministerin Regina Kraushaar, die Regionalisierungsmittel entsprechend der erhöhten Bedarfe an die Verkehrszweckverbände auch durchzureichen.“
Besonders für Fahrgäste im Leipziger Westen und im Leipziger Südraum werden die Kürzungen im neuen S-Bahn-Netz stark zu spüren zu sein. Das Nahverkehrsangebot wird insgesamt unattraktiver, obwohl die Fahrgastzahlen eine weitere Wachstumsstrategie nahelegen.
Kristina Weyh: „Wir appellieren an den Oberbürgermeister und den Zweckverband ZVNL mit der Sächsischen Staatsregierung nach Lösungen zu suchen, mit der die jetzige Erfolgsgeschichte S-Bahn Mitteldeutschland fortgeschrieben werden kann. Schon die Kürzung der S-Bahn-Linie S4 ab Torgau schwächt das S-Bahn-Netz nachhaltig. Mit den jetzigen Planungen für den weiteren Kahlschlag an den weiteren Linien drohen nun auch Grünau, der Leipziger Westen und der Leipziger Südraum in die Röhre zu schauen.
Wir brauchen mittelfristig mehr Kapazitäten im S-Bahn-Netz. Dazu brauchen wir mehr Personal, S-Bahn-Züge und ein wachsendes statt ein schrumpfendes S-Bahn-Netz. Infrastrukturministerin Kraushaar steht jetzt in der Pflicht, endlich konstruktive Lösungen für Leipzig und die Region zu ermöglichen.“