Veranstaltungbericht: Podiumsdiskussion zum Naturkundemuseum - Grüne sind unzufrieden mit Status quo - Welche Vision gibt es?
Die Podiumsdiskussion zum Naturkundemuseum - Grüne sind unzufrieden mit Status quo - Welche Vision gibt es?
fand am 4. März 2014, 18 Uhr-21.30 Uhr im Neuen Rathaus im Großen Sitzungssaal, R. 258, statt.
Auf dem Podium diskutierten mit den Bürgerinnen und Bürgern
-Bürgermeister Michael Faber (Dezernat Kultur), - Wolfram Leuze (kulturpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), - Prof. Dr. Dr. Markus Walz (HTWK), - Prof. Dr. Arnold Müller (Kustos der Geologisch-Paläontologischen Sammlung des Instituts für Geophysik und Geologie, Universität Leipzig) und - Peter Täschner (stellv. Vorsitzender des Fördervereins Naturkundemuseum). Moderiert wurde die Veranstaltung von der Journalistin Thyra Veyder-Malberg.
Gekommen waren ca. 100 interessierte Bürger, darunter Mitglieder des Freundeskreis des Naturkundemuseums, des Arbeitskreis Naturkundemuseum, Museumsmitarbeiter und Wissenschaftler sowie Susanne Kucharski-Huniat (Amtsleiterin Kultur), und es war eine gespannte Stimmung im großen Sitzungssaal.
Katharina Krefft, unsere Fraktionsvorsitzende, führte in die Thematik ein und erinnerte daran, dass die Grüne Fraktion bereits 2010 zu einer Veranstaltung zum Naturkundemuseum ins Rathaus eingeladen hatte. Damals schien das Schicksal dieser traditionsreichen Einrichtung besiegelt, was zum Glück aber abgewendet werden konnte.
Jetzt sind fast vier Jahre sind vergangen. Inzwischen gibt es den Masterplan, seit Mai 2013, allerdings noch nicht vom Stadtrat beschlossen, da noch zwei tiefergehende Gutachten zu den beiden Standortvarianten Bowlingtreff und Lortzingstr. fehlen. Das bestätigte Michael Faber an diesem Abend. Er scheute die Auseinandersetzung nicht, auch wenn es zuweilen sehr emotional bezüglich der langwierigen Standortsuche wurde.
Während Faber sich für "ein gutes kommunales Museum" aussprach, monierte Prof. Walz, aber auch Prof. Müller, dass der Masterplan noch nicht "ausgereift" sei, denn es fehle noch immer ein Beschluss, welches Museum man eigentlich wolle. Nach Meinung des Sammlungskustos der Universität, könnte ein naturkundliches Museum für ganz Mitteldeutschland etabliert werden, dass ähnliche Strahlkraft besitzt, wie z. B. das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.
Zudem wollte man sich im Podium nicht auf einen Standort festlegen, da beide problematische Gebäudeinfrastrukturen aufweisen. Fabers Bekenntnis zum Bowlingtreff wurde im Publikum heftig diskutiert. Da werden die beiden noch ausstehenden Gutachten hoffentlich zu einer Klärung führen.
Immerhin nannte Faber am Dienstag erste Fakten: Der Masterplan geht jetzt in die Abzeichnungsrunde und soll im April 2014 in die Dienstberatung des OBM kommen. Dann könnte, wenn er die Ausschüsse (Kultur, Finanzen) passiert hat, im Juni 2014 ein Stadtratsbeschluss erfolgen, der auch die ersten Planungen ermöglicht. Geschätzte 24 Mio. Euro soll das Ganze ja kosten. Faber rechnet mit einer Bauzeit von 2018 bis 2020. Planungen wären dann schon ab 2015 notwendig. Aber dafür muss der Stadtrat die Standortfrage klären und auch bereit sein, die benötigten Mittel ab 2015 in den Haushalt einzustellen. Und ein Direktor ist auch noch nicht gefunden ... und und und. Es bleiben viele Fragen. Aber der schleppende Prozess ist wieder in Gang gekommen.
Wolfram Leuze sieht vor allem den OBM Jung in der Pflicht. Ihm fehlt ein offenes Bekenntnis zum Naturkundemuseum, dem auch Taten folgen. Das Thema bleibt also aktuell und wird uns auch in der kommenden Legislatur beschäftigen. Wir bleiben dran!
Alrun Tauché, Mitarbeiterin der Fraktion