Verhandlungen zur Übernahme der Nachbarschaftsschule in kommunale Trägerschaft dringender denn je!
Pressemitteilung vom 3. September 2014
Am Beispiel der Nachbarschaftsschule tritt nun durch den offen ausgebrochenen Protest der Eltern- und SchülerInnenschaft deutlich zu Tage, dass mit dem neuen Schuljahr der Druck auf die Schulen in Leipzig durch die sehr hohen Schülerzahlen immer größer geworden ist. Besondere Angebote, neue Lehrmethoden und inklusive Schulansätze haben darunter zu leiden. Weil Stadt und Land versäumten, ausreichend Schulen im Stadtgebiet einzurichten, wird die Qualität geopfert.
Dazu Katharina Krefft, bildungspolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende:
„Der Protest ist nicht von heute auf morgen entstanden, sondern gärte seit Langem unter den Eltern und ist nun mit Beginn des neuen Schuljahres und den damit verbundenen neuen Entwicklungen offen ausgebrochen. Die Streichung zahlreicher, die NASCH und ihr pädagogisches Konzept prägender Ansätze und Methoden brachte das Fass zum Überlaufen und zeigt deutlich den Unwillen von Bildungsagentur und Freistaat, die Nachbarschaftsschule als alternative Schulform länger zu akzeptieren.
Wir fordern den Oberbürgermeister daher einmal mehr auf, mit dem Freistaat in Verhandlung zur Übernahme der Nachbarschaftsschule in kommunale Trägerschaft zu treten. Als ehemaliger Schulleiter des Evangelischen Schulzentrums sollte ihm der Wert der NASCH, des gemeinsames Lernens und des reformpädagogischen Ansatzes wie auch die erfolgreiche Arbeit der vergangenen 25 Jahre seit der friedlichen Revolution bestens bekannt und bewusst sein.
Mit dem von meiner Fraktion, mittels unseres im Verfahren befindlichen Stadtratsantrages, angedachten und für Sachsen neuen Weg verbinden wir die Chance, als Stadt die Personal- und Konzepthoheit zu übernehmen, währenddessen die Finanzierung der Schule, wie bei allen Schulen unabhängig von der Trägerschaft, weiterhin über den Freistaat absichert wäre. Nur so kann die Stadt Leipzig direkten Einfluss auf die Entwicklung der NASCH nehmen und die bedauerlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre umkehren.
Das Bekenntnis der Bildungsagentur zur NASCH wirkt im Blick des Geschehenen unglaubwürdig. Die Bildungsagentur muss als zuständige Institution alles tun, um das Konzept der Nachbarschaftsschule zu erhalten und zu stärken. Stattdessen wird seit Jahren gegen die Interessen der Elternschaft und des NASCH-Vereins agiert und das Modellprojekt schleichend beerdigt. Dies ist nicht hinnehmbar und erfordert auch durch das Kultusministerium und die Bildungsagentur ein entschlossenes Handeln statt dünner Lippenbekenntnisse!“