Weniger ist mehr: Müllaufkommen durch Einwegbecher in Leipzig reduzieren

Pressemitteilung vom 4. Januar 2016

Auf Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gab Bürgermeister Rosental in der Ratsversammlung am 16. Dezember 2105 Auskunft über das Müllaufkommen und die Verschmutzung durch Coffee-to-go-Bechern in der Stadt Leipzig. Dabei bestätigte er, dass sich das Müllaufkommen durch Coffee-to-go-Becher in den letzten Jahren stark erhöhte, die Stadt Leipzig aber keinen Handlungsspielraum sehe, bis auf freiwillige Vereinbarungen mit dem Einzelhandel.

Hierzu erklärt Anett Ludwig, Stadträtin und umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

„Das im Juli 2015 vom Leipziger Stadtrat beschlossene Papierkorbkonzept zeigt klar die Probleme durch steigende Unterwegs-Abfälle in Form von Einwegverpackungen in der Stadt Leipzig auf. Die verfügbaren Papierkörbe bzw. Müllbehälter im Straßenraum sind übervoll. Auf 554 t Unterwegs-Abfall ist das Müllaufkommen angestiegen. Zudem braucht es mehr Personal und mehr Fahrzeuge, um regelmäßig überfüllte Papierkörbe zu entleeren. Die von Bürgermeister Rosental  als Ausweg vorgeschlagene freiwillige Vereinbarung zeugt von gutem Willen, ist aber wenig durchdacht. Bereits die freiwillige Vereinbarung zur Reduzierung von Heizpilzen in der Leipziger Innenstadt blieb bis heute ohne Wirkung.“

Dabei sind die Umweltfolgen durch den Verbrauch von Einwegbechern enorm: Einwegbecher benötigen viele Rohstoffe wie Rohöl und Papierfasern. Für die Herstellung der jährlich in Deutschland verbrauchten Coffee to go–Becher entstehen allein CO2-Emissionen von rund 83.000 Tonnen, die Herstellung der Polystyrol-Deckel verursacht zusätzlich rund 28.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.Bisher gibt es seitens der Stadt Leipzig keine Maßnahmen zur Müllreduzierung durch Einwegbecher und –plastik. Wie groß die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft, sieht man auch am Umsetzungsstand in der eigenen Stadtverwaltung. Laut Aussage des Umweltdezernats werden monatlich ca. 250 Einwegbecher an den Kaffeeautomaten im Rathaus verbraucht.

Hierzu nochmal Anett Ludwig: „Wir begrüßen sehr die Aktion der Deutschen Umwelthilfe „Sei ein Becherheld“ und werden uns auch weiterhin für die Verringerung des Müllaufkommens durch Einwegbecher und -geschirr im Stadtrat einsetzen!“

Grafik: Schwarwel (www.schwarwel.de)
Foto: Martin Jehnichen

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