Wie wollen wir Silvester in Leipzig feiern?
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Leipziger Stadtrat hat einen Antrag auf Aktuelle Stunde gestellt, um eine Bilanz zu Silvester 2024 zu ziehen und Raum zu geben, sich darüber auszutauschen, wie man in Leipzig künftig Silvester feiern möchte.
Hierzu Nicole Schreyer, stv. Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:
„Die Debatte über Silvester führen wir jedes Jahr aufs Neue, eine echte Never-Ending-Story. Jahr für Jahr nehmen wir durch die zahlreichen Verletzten fassungslos zur Kenntnis, welcher Belastung das Gesundheitssystem in diesen Tagen unterliegt, wir beklagen jedes Jahr sinnlose Zumutungen für Menschen, Tiere und Natur durch Lärm und Verschmutzung. Besonders tragisch sind Verletzungen bei Kindern, wie jetzt auch in Leipzig geschehen.
Die Feuerwerkskörper werden zunehmend lauter und gefährlicher, auch immer mehr illegale Sprengstoffe gelangen trotz Grenzkontrollen in die Hände von Unbefugten – mit teils verheerenden Folgen, wie uns die Todesfälle in Oschatz und Hartha mehr als schmerzlich vor Augen führen.
Wir als bündnisgrüne Fraktion setzen uns dafür ein, das Problem nicht nur immer wieder aufs Neue zu beschreiben und zu beklagen - wir wollen endlich neue Wege gehen.“
Zuletzt haben bundesweite Petitionen für ein Böllerverbot knapp 2 Millionen Unterschriften erhalten. Das zeigt, dass ein wesentlicher Teil der Gesellschaft ein Weiter-So beim Silvesterfeuerwerk nicht länger akzeptieren will. Bereits im April 2023 hat der Leipziger Stadtrat mit einem Beschluss zu unserem damaligen Antrag „Silvesterfeuerwerk beschränken“ die Verwaltung beauftragt, die Durchführung einer zentralen Silvesterfeier zu prüfen. Es gibt bereits zahlreiche Beispiele in anderen Metropolen für attraktive Laser- und Drohnenshows, die zeigen, wie man Silvester ohne viel Lärm, Schmutz und Verletzungsgefahr feiern kann. Auch in puncto Gefahrenaufklärung und präventiven Maßnahmen ist noch Luft nach oben.
Stadträtin Sylvia Herbst-Weckel: „Der Bund muss natürlich auch seine Hausaufgaben machen und die Sprengstoffverordnung anpassen. Aber was können wir in Leipzig tun? Den Menschen Alternativen zum Böllern und Knallen bieten. Denn die gibt es! Dafür müssen die Bedingungen und Möglichkeiten ausgelotet werden, statt dies lapidar aufgrund einer prekären Haushaltslage abzubügeln, wie es aktuell die Verwaltung tut. Mit der Aktuellen Stunde wollen wir im Stadtrat die von zahlreichen Leipziger*innen erwartete Debatte über die Bilanz der Silvesternacht, die kommunalen Handlungsmöglichkeiten, zu Chancen und Risiken von Böllerverbotszonen und den Vorstellungen zur Gestaltung künftiger Silvesterfeierlichkeiten ermöglichen.“