Wohnungslosigkeit in Leipzig abwenden - jetzt Strategie abstimmen

Pressemitteilung vom 2. Februar 2018

Leipzigerinnen und Leipziger sind erschüttert über das Leid von Menschen, die tags und nachts schlafend oder liegend mit ihrer wenigen Habe in Eingängen, Durchgängen und unter Brücken etwas Schutz vor Kälte und gewalttätigen Übergriffen suchen. Es sind Menschen, die in Leipzig mit ihren schweren Problemen stranden, die von Schicksalsschlägen wie Krankheit, Arbeitslosigkeit und persönlichen Krisen getroffen wurden oder denen die Sucht oder der Gefängnisaufenthalt ihren letzten Schutz nimmt, die Wohnung. Doch die Problemlagen der Menschen die zum Verlust des Mietvertrages führen, werden immer komplexer. Zugleich ist eine Lösung dieser multiplen Problemlagen mit den Betroffenen und unter den gegebenen Rahmenbedingungen immer schwieriger herbeizuführen. Menschen mit Mietschuldenkarriere will heute kaum noch ein Vermieter aufnehmen. Selbst das letzte Angebot, früher schwer vermittelbar, findet jetzt andere Abnehmer.
Am Ende wird als persönliches Elend sichtbar, was eigentlich systematische Gründe hat.

Katharina Krefft, sozialpolitische Sprecherin, sagt dazu:

„Obdach- und Wohnungslosigkeit hat zugenommen. Um dem etwas entgegensetzen zu wollen, müssen jetzt alle Beteiligten im Hilfesystem an einen Tisch, die Experten aus der täglichen Arbeit, aber auch die Ordnungsbehörden und die Stadtplanung. Einen entsprechenden Antrag für die Einberufung einer Strategiekonferenz haben wir eingereicht. Wir wollen mit unserem Antrag erreichen, dass die Wohnungslosennotfallhilfe wirkungsvoll arbeitet, die Arbeitsebenen zwischen allen Akteuren hinterfragt und ggf. neu strukturiert werden, neuen Entwicklungen begegnet wird und Leipzigs Hilfesystem in diesem Bereich wieder innovativ wird. Wir müssen uns deswegen über unsere kommunale Strategie neu verständigen!

Menschen, die wohnungslos waren und sind, benötigen viel Unterstützung. Wenn unser Hilfesystem schnell und hilfeorientiert vorgeht, sind die Schäden für die Betroffenen noch gering zu halten.

Das bisherige, engagierte und qualifizierte Arbeiten der Freien Träger der Wohnungslosenhilfe und der Fachverwaltung zur Vermeidung und Überwindung von Wohnungslosigkeit soll Unterstützung erfahren und deren Erfahrung muss in den Prozess einfließen.“

Hier der Antrag der Fraktion "Strategiekonferenz zur Wohnungslosigkeit einberufen"

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